28/10/11 Mit interessanten Programmen, u. a. selten zu hörenden Tondichtungen, gespielt von der Wiener Akademie unter Martin Haselböck, verabschiedete sich Franz Liszts Geburtsort Raiding musikalisch am Nationalfeiertag von der heuer ausgerufenen „Lisztomania 2011“.
24/10/11 In der Werbung tritt das Theater an der Wien noch immer als das „neue Opernhaus“ auf. Wirklich neu ist es mittlerweile nicht mehr, aber im Vergleich mit den beiden etablierten Häusern dasjenige, das die spannendsten Entdeckungen ermöglicht.
18/10/11 Als „Wirtschaftsflüchtlinge“ würde man sie heute verunglimpfen – jene Gruppe junger mittel- und osteuropäischer Juden, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in New York an Land gingen. Zwei Jahrzehnte später „erfanden“ sie Hollywood. – Ihnen gilt die erste Schau im wiedereröffneten Jüdischen Museum in Wien.
11/10/11 „Kunst zahlt Miete / Miete zahlt Kunst.“ Schwellenängste in der Begegnung mit der zeitgenössischen Kunst sollen abgebaut werden: Elf Mieter im Karl-Wrba-Hof in Wien nehmen Kunstwerke bei sich daheim im Wohnzimmer auf - und können diese im Falle positiven aneinander Gewöhnens - auch behalten. Sonst bekommen sie Kunst-Miete.
10/10/11 Dreißig Jahre lang gehörte Otto Schenks Klassiker zum Staatsopern-Inventar und versprühte zuletzt nur noch verblichenen Charme. Die neue Inszenierung ist eine Koproduktion mit dem Festival in Aix-en-Provence koproduziert, wo im vergangenen Juli Premiere war.
05/10/11 Mit dem Gerkreuzigten treibt es Jago bunt. Er zerrt die Figur herbei, hockt sich auf sie, während er sein Credo auf das Böse schlechthin hinaus schmettert. Da reitet den Heiland im Wortsinn der Teufel …
REST DER WELT / STEIRISCHER HERBST / GOLGOTA PICNIC
04/10/11 Splitterfasernackt sitzt er da, der Pianist Marino Formenti. So wie Gott ihn und seinen Bösendorfer schuf. Wahrscheinlich genau für diesen Abend, für diese Theaterproduktion. Und für Haydns "Sieben letzte Worte", diese Folge von Adagio-Sätzen, die es gar nicht geben würde, wenn es Gott nicht gäbe (ein Punkt, in dem sogar geeichte Agnostiker in Argumentationsnotstand gerieten).
03/10/11 "Wann schreibst Du auch so was?", fragt nicht nur die Mutter den hoffnungsvollen Autor - und meint Daniel Kehlmanns "Vermessung der Welt". Einen Theaterabend lang erleben wir, wie Thomas, Autor des Romans "Die Arbeit der Nacht", zusehen muss, wie Freund Daniels Verkaufszahlen astronomisch in die Höhe klettern.