19/12/23 Die Sopranistin Sonya Yoncheva reüssierte heuer in Verona als Tosca und debütierte in Wien als Butterfly. Deren berühmte Arie Un bel di vedremo sang sie zu Pfingsten in Salzburg. Nun ist dieses Stück auf dem neuesten CD-Album der bulgarischen Sängerin: The Courtisan. Sonya Yoncheva interpretiert bekannte und weniger bekannte Halbweltfrauen.
05/12/23 Von 1983 bis 2000 hat Howard Arman als Künstlerischer Leiter des Bachchors in Salzburg gewirkt. Von 1998 bis 2013 war er Leiter des MDR-Rundfunkchors Leipzig, von 2016 bis 2022 stand er dem Chor des Bayerischen Rundfunks vor. Mit diesem Chor und der Akademie für Alte Musik Berlin hat er Mozart-Referenzaufnahmen vorgelegt, etwa des Requiems und der c-Moll-Messe.
05/12/23 Der 5. Dezember ist Mozarts Todestag. Der 6. Dezember ist Nikolaus Harnoncourts Geburtstag. Die Gründe, an die Gedenktage gemeinsm zu erinnern, sind Aufführungsgeschichte. Ein Meilenstein ist brandaktuell nachzuhören: In der Edition Stiftung Mozarteum erschien Nikolaus Harnoncourts Debütkonzert bei der Mozartwoche 1980.
23/11/23 Vermag uns abgebrühte heutige Hörer Mozart noch zu verstören? Hängt vom Dirigenten ab. Riccardo Minasi gelingt es fast. Und zwar mit – man ist versucht zu sagen, spielerischer – Leichtigkeit. Nikolaus Harnoncourt und die von ihm exekutierte „Klangrede“ hin oder her: Minasi übertrifft sie durch seine gestalterisch aus den Noten geschürften Ideen.
/02/11/23 Wie „russisch“ ist Rachmaninoff? Glinka oder Tschaikowsky, Mussorgsky oder Rimsky-Korsakoff sind mit der russischen Folklore und der „russischen Seele“ verbunden. Bei Sergej Rachmaninoff schwingen das amerikanische Exil und ein symphonisch-cineastischer Sound mit. Gerade wieder zeigt sich dieser Spannung in einer Neuaufnahme aller Klavierkonzerte.
30/10/23 Terribilis est locus iste, die Wiege der Renaissance als ein furchtgebietender Ort? Wenn Julian Podger, derzeit der Vordenker der Gothic Voices, die Huldigung auf die Stadt Florenz ausgerechnet mit diesem gregorianischen Gesang beginnt, will er das Wort „terribilis“ in seiner Mehrdeutigkeit erfasst wissen.
06/10/23 Als er die „minniglich Maid“ im Gras auf grüner Heide „im Kittelkleid so lieblich vor sich prangen sah“ – da war's wohl geschehen um den Mönch von Salzburg, da hat es ihm das Herz „aus den angen“ (Angeln) gehoben. Nehmen wir an, dass er es mit der Keuschheit so tierisch ernst nicht gehalten hat.
06/08/23 Kaum zu glauben: Das Mozarteumorchester hat bislang 248 (!) Kompositionen Mozarts aufgenommen – und es gibt noch immer weiße Flecken. Diese zu füllen, scheint ein Projekt des designierten Chefdirigenten Gonzáles-Monjas zu sein. Zu den Festspielen erschien, als erste einer neuen Serie, eine hörenswerte CD mit zwei Serenaden.
18/17/23 Die japanische Geigerin aus der Salzburger Schmiede von Sándor Végh und Helmut Zehetmair hat eins ihrer Zelte in Köthen aufgeschlagen. Als Ergebnis präsentiert eine jüngst erschienene CD ein Programm des Festivals Bachfesttage aus dem Vorjahr: Das dortige BachCollektiv unter Midori Seilers Leitung lässt damit die Herzen aller Bach-Fans höher schlagen.
17/07/23 Als Musikchef über die vier Hamburger Hauptkirchen hatte Thomas Selle (1599-1663) den Top-Job in der evangelischen Kirchenmusik seiner Zeit inne. Aber wer hat je Musik von ihm gehört?
05/07/23 Die Berliner Philharmoniker präsentieren auf ihrem eigenen Label Editionen von Konzertaufnahmen und Gesamteditionen von Sinfonien. Ganz neu: Dimitri Schostakowitsch monumentale Sinfonien Acht bis Zehn unter Kirill Petrenko.
28/06/23 Da wäre man gerne die legendäre Stubenfliege mit gutem musikalischen Gehör gewesen: Johann Stephan Kleinknecht, ein sehr guter Querflötist, musste sich täglich in Bayreuth zu seinem Dienstherrn, dem Markgrafen Friedrich, begeben und mit dem Chef, einem nicht minder tüchtigen Querflötisten, gemeinsam musizieren.
20/06/23 Lange brauchte man in Klosterbibliotheken im Donauraum, in Tschechien, Mähren und der Slowakei nicht zu suchen nach Musik von Amandus Ivanschiz. Freilich sucht heutzutage keiner mehr – außer dem immer neugierigen Geiger Gunar Letzbor, der einige Stücke des komponierenden Paulinermönchs in Lambach ausgegraben hat.
07/06/23 Der großartigen amerikanischen Sopranistin Renée Fleming widmet die DECCA ein Doppelalbum mit legendären Aufnahmen von ihren zahlreichen Auftritten an der Metropolitan Opera New York. Es dokumentiert die unglaubliche Bandbreite ihres Repertoires von Mozart bis Verdi, Strauss bis Tchaikovsky und Lehár bis Korngold.
07/04/23Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz und weint von Herzen... Viele Komponisten vertonten die Sequenz vom Leid Mariae. Legendär ist Pergolesis Stabat mater. Joseph Haydns Version ist vergessen. Dürfte ihm selber zu langweilig gewesen sein. Er bat Sigismund Neukomm, Komponist und Spion, um mehr Bläserstimmen. Sie peppen das Werk gehörig auf.