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ANTON WILDGANS PREIS 

Auszeichnung für Laura Freudenthaler

22/10/24 Die 1984 in Salzburg geborene Schriftstellerin Laura Freudenthaler wurde mit dem renommierten Anton-Wildgans-Preis für ihr literarisches Gesamtwerk ausgezeichnet.

„Laura Freudenthaler entwirft ein Szenario ohne Rettung. Für die Autorin geht es um Erkenntnis, um das Eingeständnis der globalen Katastrophe. Die Menschen könnten dann gemeinsam um den Verlust der Erde, wie wir sie kennen, trauern.“ Das schrieb Helga Hofer für DrehPunktKultur in ihrem Bericht von der Lesung Freudenthalers bei den heurigen Rauriser Literaturtagen. „'Erst wenn wir uns eingestehen, dass es keine Rettung mehr für uns gibt, können wir unsere Gefühle teilen'. Die Wahrheit befreie uns vor dem Zwang zur Verdrängung und vor der einsamen Angst, so die Autorin. 'Solange ich noch schreibe, gibt es eine Sinnstiftung durch mein Schreiben'.“

Laura Freudenthaler veröffentlichte 2014 ihren Debüt-Erzählband Der Schädel von Madeleine. 2017 und 2019 folgten Die Königin schweigt und Geistergeschichte. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2020 gewann sie für den Text Der heißeste Sommer den 3sat-Preis. Zuletzt erschien im Jung und Jung Verlag ihr Buch Arson, das auf Motiven von Der heißeste Sommer basiert und im Oktober 2023 auf Platz eins der ORF-Bestenliste gewählt wurde.

Der 1962 von der österreichischen Industriellenvereinigung gestiftete Anton-Wildgans-Preis wird jährlich auf Vorschlag einer unabhängigen Jury einer Schriftstellerin oder einem Schriftsteller der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, „dessen oder deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Konstellation unserer Zeit ist“. Aus der Begründung der Jury (Johann Holzner, Manfred Müller, Barbara Neuwirth): „Die Prosa-Texte von Laura Freudenthaler führen mit einer Schonungslosigkeit, die ihresgleichen sucht, stets mitten hinein in Lebenskreise, die sich gemeinhin dem Erzählen entziehen. In atmosphärisch dichten Bildern, vor einem latent-dunklen Hintergrund berichten sie von geheimnisumwitterten Vorgängen, in der Innenwelt der Figuren wie in der Außenwelt, von Eindrücken und Prozessen, die in Alltags-Diskursen gewöhnlich nie zur Sprache kommen, weil sie schlicht Tabu sind.“ (Jung & Jung / dpk/klaba)

Zum dpk-Bericht aus Rauris Welt in Flammen

 

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