Der Schlüssel zum jeweils Besonderen
SALZBURGER MUSEUMSSCHLÜSSEL 2014
21/11/14 Der Verein Geschichte Bürmoos erhält für das 2013 eröffnete Torf-Glas-Ziegel Museum in Bürmoos den Salzburger Museumsschlüssel 2014. Die beiden Anerkennungspreise gehen an den Museumsverein Elsbethen (Museum Zum Pulvermacher) und an den Museumsverein Kuchl.
„Heimatmuseum war gestern“, so Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn bei der Vergabe der Preise. „Heute erzählen die Regionalmuseen im Land Salzburg spannende Geschichten über die gesellschaftlichen Entwicklungen der Vergangenheit und ihre Bezüge zur Gegenwart. Hier findet zeitgemäße Geschichtsvermittlung statt."
Das Torf-Glas-Ziegel Museum Bürmoos bietet Einblicke in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Ortes, zeigt etwa eine Arbeiterküche und schildert das Leben von Industriearbeitern. Frühe Zuwanderungen aus allen Regionen der Monarchie und Gastarbeiter sind ein Thema und man verweist auch auf die hier ansässig gemachten Flüchtlinge aus der Südtiroler Gemeinde Trambilene.
Das Museum „Zum Pulvermacher“ in Elsbethen-Glasenbach bietet eine gute Kombination aus Ortsgeschichte und dem Spezialthema der Pulvermacherei. In den kommenden Jahren wird weiter ausgebaut. Auch andere ortsspezifische Themen wie die Glasenbacher Keramik der Werkstätte Illek oder Funde aus der Glasenbachklamm werden präsentiert.
Das Museum Kuchl kümmert sich um ortsspezifische Themen, die zugleich von großer überregionaler Bedeutung sind, wie Römerstraße, heiliger Severin und Georgenberg. Vor allem in der derzeitigen Sonderausstellung über den Georgenberg und im begleitenden Buch wird deutlich, wie dieses Thema über wissenschaftliche Forschung erkundet und aufbereitet worden ist. Dafür wurden und werden Archäologen und Historiker eingebunden. Eine gute Zusammenarbeit mit Land, Denkmalamt und Universitäten wurde aufgebaut und wird gepflegt.
Die Jury (Hedwig Kainberger, Elfrid Wimmer-Repp und Peter Keller) hat obendrein eine lobende Erwähnung für den Blasnerhof in Hintermuhr ausgesprochen. Das ist, so heißt es „eigentlich kein Museum“. Die Sammlungen sind nicht in einem Bestandsverzeichnis erfasst und werden nicht erforscht. Es gibt keine Sonderausstellungen und keine regelmäßigen Öffnungszeiten. „Aber was Gottfried und Marianne Mandl betreiben, ist so etwas wie der Urknall des Museums. Mit wenig Geld, aber unendlich viel Mühe, Liebe, Fleiß und Sorgfalt gestalten sie den Blasnerhof in Hintermuhr. Ihre private Leidenschaft, Sorgfalt und Hingabe suchen eine Öffentlichkeit. Dass sie konsequent Verantwortung für ein Kulturgut übernehmen, es erhalten, zeigen und vermitteln, hat die Jury begeistert und beeindruckt.“
Der „Salzburger Museumsschlüssel“ wird seit dem Jahr 2001 vergeben und versteht sich als Würdigung für eine solide, zeitgemäße und kontinuierliche Museumsarbeit. Die Auszeichnungen sind auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die meisten Regionalmuseen nach wie vor ehrenamtlich geführt werden. Für die Gemeinden soll der Museumspreis ein Signal sein, ihr örtliches Museum als wichtigen Kulturträger und Geschichtsvermittler wahrzunehmen. Der Preis „Salzburger Museumsschlüssel“ ist mit 3.600 Euro dotiert, die beiden Anerkennungspreise mit je 1.800 Euro. (Landeskorrespondenz)