Viel Sympathie fürs Attentat
RADSTADT / FILMFESTIVAL
11/11/14 Das Publikum war nicht nur gefragt, um den Turm im Zeughaus möglichst gut zu füllen. Es war auch angehalten, für einen der 19 Filme zu votieren, die zwischen 5. und 8. November beim 13 Fimfestival Radtstadt gezeugt wurden.
Die Wahl fiel auf „Das Attentat“, eine Literaturverfilmung, die auf dem Roman „Die Attentäterin“ von dem algerischen Schriftsteller Yasmina Khadra (ein Pseudonym für Mohammed Moulessehoul). Der isarelisch-arabische Konflikt, das von Repressalien durchdrungene Leben in den Territorien, die Unsicherheit in Städten wie Tel Aviv – die Geschichte betrachtet den Konflikt von beiden Seiten, ohne Schuldzuweisungen auszusprechen.
Acht Salzburg-Premieren, fünf Österreich-Premieren, 1.450 Besucher bei den 32 Filmvorstellungen: eine ansehnliche Bilanz. Seit Jahren fährt Elisabeth Schneider vom Kulturkreis „Das Zentrum“ die Strategie, bei diesem kleinen, aber feinen Festival den Heimatbegriff cineastisch auszuleuchten.
„Filme vom aufregenden, wirklichen Leben in konkreten Bezügen“, lobte Kulturreferent Landesrat Heinrich Schellhorn bei der Eröffnung. Die Filme porträtierten „Wirtsleute von Südtiroler Schutzhütten, Straßenzeitungs-Verkäufer in Salzburg, ein bayerisch-indisches Liebespaar, einen geigenden Hirten, ein sterbendes Bauerndorf oder scheinbar aufstrebende Shopping-Villages“, also „reale Lebenswelten in wirklichen Heimaten“. So erfülle das fachkundig zusammengestellte Programm erfüllt wirklich den Anspruch, „ein modisch gewordenes Heimatbild und einen Heimatbegriff zur Diskussion zu stellen, der leichtfertig missbraucht werden kann.“ (Das Zentrum/LK)