Einfallsreich geordnete Verhältnisse
GOLDEGG / AUSSTELLUNG
26/11/14 „Geordnete Verhältnisse“ betiteln Gunda Gruber und Franz Bergmüller ihre gemeinsame Ausstellung in der Galerie Schloss Goldegg im Pongau. Die Arbeiten beschäftigen sich mittels unterschiedlicher Medien mit dem Prinzip Ordnung.
Von Ulrike Guggenberger
Ordnung hat viel mit Gleichschaltung und Akkuratheit zu tun, ist weit entfernt von liebenswerter Schlamperei. Sie hat auch etwas Unheimliches an sich. Wir begegnen ihr überall im öffentlichen Raum und in der Bürger-Verwaltung. Sie nimmt bemerkenswert zu, wir leben im Zeitalter der Normierung und unpersönlicher Technisierung.
Mit großformatiger Fotografie, Malerei und einer Rauminstallation reagiert Gunda Gruber auf Bevormundung, indem sie Ordnungsstrukturen in Übergröße deutlich macht. Zum Beispiel sich überschneidend formierende Rohre im Bodenbereich, großformatige Wand-Malerei beschnittener normierter Baumgruppen. Mit geometrischen Anordnungen in den Bildern vermittelt ihr 
Werkkomplex Kühle und Ordnung. Zugleich zeichnet ihre Arbeiten eine hohe Anziehung und Ästhetik aus. Sie konterkarieren und transzendieren klar ihre Haltung dem Thema gegenüber.
Franz Bergmüllers großformatige Fotocollagen erweitern sich zu räumlichen Objekten. In den mittels Technik bewegten Szenarien der „Schaukästen“ lösen sich hingegen Ordnungssysteme auf. Bergmüllers „bewegte Bilder“ überschreiten leichtfüßig die klassischen Kategorien Bild, Fotografie, Raum, Theater – hinterfragen die Grenzen der jeweiligen Disziplinen augenzwinkernd.
Man könnte auch sagen, Inhalt und angewandte Medien decken sich in trefflicher Manier.
