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Höllenstrafe

GLOSSE

Von Reinhard Kriechbaum

07/05/24 Schier Unglaubliches müssen wir aus Rom hören: Hat doch der Papst die angehenden Schweizergardisten ins Gebet genommen und ihnen ins Gewissen geredet, den Handy-Konsum einzuschränken. Der alte Knabe im Vatikan führt sich schon auf wie Lisi Fuchs!

Neuerdings hat die Leiterin der Philharmonie Salzburg ganz schlechte Nachrede. Dass die Orchestermitglieder nicht so bezahlt werden, wie man sich das in Fair-Pay-Zeiten wünscht, mag ja noch tolerabel erscheinen, weil systemüblich. Aber die Drohung, die Gage um fünfzig Euro zu kürzen, wenn ein Orchestermitglied während der Probe mit Handy erwischt wird, das ist ein starkes Stück.

Was sollen die Hornisten machen, wenn sie dreißig oder gar mehr Takte Pause haben? Da gehen sich locker zwei flinke WhatsApp-Nachrichten aus. Oder die Oboisten, wenn in so mancher Mozart-Symphonie im langsamen Satz gar nur die Querflöten dran sind? Solche Durststrecken sollte man doch wirklich für einen ausgiebigen Chat nutzen. Sonst sind selbst Orchesterproben für manche eine Höllenstrafe wie das Wachestehen für die Schweizergardisten.

 

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