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Der künftige Intendant heißt Alexander Kratzer

SCHAUSPIELHAUS SALZBURG / LEITUNG

08/08/24 Robert Pienz, der derzeitige Intendant des Schauspielhauses Salzburg, hat sich erst gar nicht mehr beworben – er leitet die Geschicke des Hauses ja schonüber  zwei Jahrzehnte lang. Sein Nachfolger ab der Saison 2025/26 wurde gestern Dienstag (7.8.) am Nachmittag bekannt gegeben: Alexander Kratzer.

Von Reinhard Kriechbaum

Dem künftigen Intendanten wird Sophia Aurich als künstlerische Co-Leiterin zur Seite gestellt. „Die überzeugende Kombination aus Alexander Kratzer als erfahrenem Regisseur und Theaterleiter sowie Sophia Aurich als junger Regisseurin mit spannender Handschrift stellt sowohl die Bewahrung der Identität des Schauspielhauses als auch die gewünschte Erweiterung um weibliche zeitgenössische Sichtweisen sicher“, begründete der Vorstand des Schauspielhauses (Präsident des Trägervereins ist Peter Arp) die Entscheidung.

Der 1971 in Innsbruck geborene Alexander Kratzer hat seine Schauspielausbildung 1993 bis 1997 am Schauspielhaus Salzburg erhalten, das damals noch Elisabethbühne hieß. Damals bezog man gerade die neue Spielstätte im Petersbrunnhof (1995/96 war die erste Spielsaison dort). Kritzner war von 1998-2002 Ensemblemitglied der Komödienspiele Porcia/Spittal und von 2001-2004 am Tiroler Landestheater. Er leitete das Theater StromBomBoli (Hall in Tirol) und war Mitbegründer des sommer.theater.hall, das er von 2006 bis 2011 leitete. Von 2020 bis 2022 war er künstlerischer Leiter des Theaters an der Effingerstrasse in Bern.

Vor allem im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters war Alexander Kratzer aktiv, er verfasste Dramatisierungen von Kinderbüchern und auch viele eigene Stücke. Sein Stück Franziska Jägerstätter erzählt war 2010 für den Stella-Preis als Bestes Produktion für Jugendliche nominiert.

Kratzer inszenierte unter anderem im Volkstheater Wien, im Theater Phönix und im Theater des Kindes Linz, im Kellertheater Innsbruck, im Theater Baden Baden, an den Vereinigten Bühnen Bozen, im Stadttheater Bruneck und bei den Rittner Sommerspielen. Im Tiroler Landestheater hatte in der vergangenen Saison seine Otto Grünmandl-Textcollage Als Wappenadler bin ich eine Schildkröte Premiere.

Sophia Aurich wurde 1992 in Berlin geboren. Sie hospitierte nach dem Abitur bei Sebastian Baumgartens Carmen und Barrie Koskys Monteverdi-Trilogie an der Komischen Oper Berlin und nahm parallel Schauspiel-Unterricht. Von 2012 bis 2016 Studium der Theaterwissenschaft und Philosophie an der FU Berlin. Während des Studiums war sie Mitglied des Jungen Theaters der Sophiensaele; zudem übernahm sie mehrere Regieassistenzen und –hospitanzen in der Freien Theaterszene Berlins sowie am Thalia Theater Hamburg bei Luk Perceval. 2014 gab sie ihr Regiedebüt mit Nie im Leben nach Motiven von Jean-Paul Sartre am Theater im Kino Berlin.Von 2016 bis 2020 war sie fest engagierte Regieassistentin am Konzert Theater Bern, wo sie mit Regisseuren wie Elmar Goerden, Sebastian Klink, Kieran Joel und Sophia Bodamer zusammenarbeitete. Seit 2020 ist sie freischaffende Regisseurin.

Alexander Kratzer und Sophia Aurich werden also ab Sommer nächsten Jahres das mit rund siebzig ganzjährig beschäftigten Mitarbeitern und rund 60.000 Besuchern jährlich das größte freie Theater Österreichs leiten. Zu Jahresbeginn waren ernsthafte Zerwürfnisse zwischen dem Langzeit-Leiter Robert Pienz und Mitarbeitern virulent. Pienz wurde im Jänner freigestellt, im April wurde die Suspendierung nach einigen Reorganisationen in der Hausleitung wieder aufgehoben. Die kommende Spielzeit wird noch Pienz verantworten. Pienz wurde 1996 Spielleiter im Schauspielhaus Salzburg und ist seit 2003 geschäftsführender Intendant.

Bilder: www.rittnersommerspiele.com (1); www.sophia-aurich.com / Valentina Schuster (1); dpk-krie (1)

 

 

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