13/01/17 Die Surrealisten geben sich ein Stelldichein in Rolando Villazóns Inszenierung von Puccinis rarer Oper "La Rondine", von der Deutschen Oper Berlin nun übernommen ins Grazer Opernhaus. Da gibt es etwa in einer entscheidenden Szene die Anspielung auf Man Rays bekannten Rückenakt: Die Dame hat die f-Löcher einer Violine auf die bloße Haut gemalt.
21/12/16 Das Theater an der Wien hat Keith Warners Erfolgsproduktion von Mozarts "Don Giovanni" aus dem Jahr 2006 wiederaufgenommen. Im Graben sitzt erstmals das Mozarteumorchester unter Ivor Bolton.
07/12/16 Er spielt nicht, trinkt nicht, raucht nicht, von Frauengeschichten gar nicht erst zu reden: So einer ist Susannas Mann. Ein durch und durch unguter Mensch also, der sich gerne zum Moralapostel aufspielt und Susanna ordentlich einheizt.
06/12/16 „Nur ein Sowjetmensch kann einen Sowjetmenschen verstehen“, heißt es einmal etwas pessimistisch. Erklärung vielleicht, dass die Bücher der Swetlana Alexijewitsch, immerhin Literaturnobelpreisträgerin 2015, doch etwas für Menschen mit ausgeprägter Neugier für osteuropäische Befindlichkeit geblieben sind.
06/12/16 Schon bevor überhaupt ein Takt erklungen war, gab es am Sonntagabend Bravos für Zubin Mehta, der nach 2014 in Salzburg nun an der Wiener Staatsoper seinen nächsten „Falstaff“ dirigiert. Und wieder sitzen die Philharmoniker, pardon das Staatsopernorchester, im Graben und lesen dem nimmermüden Maestro jeden Wunsch von den Lippen ab.
29/11/16 Ein unterdrückter Schrei geht durchs Publikum, wenn Amir seine Frau mit dem Gesicht gegen das Bücherbord knallt. Einmal Moslem, immer gewalttätig gegen Frauen? Quatsch.
23/11/12 Kaum hat das freundliche Mädchen im roten Plissérock den Prolog gesprochen, ändert es den Gesichtsausdruck. Fast wutentbrannt rammt die junge Dame Blume um Blume in den Boden. Es sind Mohnblumen und nicht Rosen.
15/11/16 Eine an der Oberfläche scheinbar ganz traditionelle Inszenierung mit unzähligen feinen und feinsten Brechungen und tiefenpsychologischen Unterströmungen zieht unwiderstehlich in ihren Bann: „Romeo und Juliette“ ist szenisch ebenso subtil und präzise gearbeitet, wie musikalisch und sängerisch.