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Hat kein Geld, ist vogelfrei

LEHÁR FESTIVAL BAD ISCHL

04/06/24 Das Lehár Festival Bad Ischl versteht sich zwischen „Tradition und Innovation“ als Vorreiter der Vielfalt für das Operetten-Genre. Eine Rarität des Namensgebers steht heuer mit Der Sterngucker auf dem Programm.

Von Heidemarie Klabacher

Den Auftakt zum Lehár Festival gibt das Märchen im Grand Hotel von Paul Abraham. Ein Klassiker ist Der Bettelstudent von Carl Millöckers. Ein Schwerpunkt des Jahreshauptprogramms in Bad Ischl gilt dem Librettisten Fritz Löhner-Beda. Er ist am Libretto des Eröffnungs-Stücks Märchen im Grand Hotel ebenso beteiligt, wie am Text zu Franz Lehárs Operette Der Sterngucker.

Die Revueoperette Märchen im Grand Hotel von Paul Abraham auf ein Libretto von Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda spielt an der französischen Riviera. Die Tochter eines bankrotten amerikanischen Filmproduzenten will Papas Firma vor dem Ruin retten – mit einem Film über das Grand Hotel und dessen illustre Gäste. Verwicklungen, Chaos, Happ End. Gespielt wird die Musik vo n Paul Abraham in einer eigens für Bad Ischl arrangierten Fassung, „die Jazz mit klassischer Operette verbindet“, so die Veranstalter. Premiere ist am 6. Juli.

Ich hab kein Geld, bin vogelfrei oder Ich knüpfte manche zarte Bande kennen Connaisseure. Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst? Da klingelt es auch bei nicht ausgewiesenen Genre-Freaks: Die 1882 uraufgeführte Operette Der Bettelstudent ist einer der „Welterfolge der Operettengeschichte“ und verhalf Carl Millöcker zum Durchbruch. Die Story vom eitlen Oberst Ollendorf, der sich mit zwei aus dem Gefängnis geholten Studenten an einer Dame zu rächen versucht, schrieben Camillo Walzel unter dem Pseudonym F. Zell und Richard Genée. Premiere ist am 13. Juli  

Ist das ein spätes Satyr-Stück zu Joseph Haydns Dramma giocoso Il mondo della luna? Der Gedanke drängt sich angesichts der personellen und inhaltlichen Parallelen zu Franz Lehars Operette Der Sterngucker zumindest auf: Vier junge Damen, ein eifersüchtiger Bruder und kauziger Astronom bei Lehár. Bei Haydn ein falscher Astronom, dessen Heiratsabsichten bisher am Veto des Vaters scheiterten... Diese Assoziationen machen neugierig auf das offenbar zu unrecht vergessene Lehár-Stück: „Es ist wohl die feinste und entzückendste Musik, die Lehár bisher geschrieben hat“, zitiert das Leháhr Festival einen namentlich nicht genannten Musikkritiker zur Uraufführung der Operette Der Sterngucker 1916. Man präsentiere den „lange verborgenen musikalischen Schatz“ des Namensgebers „halbszenisch und in hochkarätiger Besetzung“ so das Lehár Festival. Premiere ist am 9. August.

Im Kurhaus-Foyer zeigt die Ausstellung Immer nur Lächeln Lebensstationen Lehárs, dazu kommt eine Highlight-Matinee unter dem Titel Bannanen? Ausgerechnet? Den Operetten-Nachwuchs fördert das Lehár Festival wieder mit einer Meisterklasse unter der Leitung von Linda Plech und dem Abschlusskonzert Operettenzauber. Für Kinder gibt es eine eigene Fassung des Märchens im Grand Hotel. Ein Schlagerabend mit Susanne Marik, ein Symposium in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg, sowie die Aufführungen der drei Siegerstücke eines Operettenwettbewerbes in Kooperation mit der Kulturhauptstadt und der Universität Mozarteum runden das Programm ab.

Märchen im Grand Hotel – Premiere 6. Juli
Der Bettelstudent – Premiere 13. Juli
Der Sterngucker – Premiere 9. August
www.leharfestival.at
Bild: www.leharfestival.at

 

 

 

 

 

 

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