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Mozarts ganz weite Welt

STIFTUNG MOZARTEUM / SAISON 24/25

05/07/24 Mit fünf hochkarätig besetzten Kammerkonzerten der wiedererweckten Reihe Meisterkonzerte lässt die Internationale Stiftung Mozarteum eine hauseigene Tradition der 1980er- und 90er-Jahre wiederaufleben. In der Residenz erinnert man in der kommenden Saison an die Uraufführung von Mozarts Il re pastore vor 250 Jahren.

Fürs erste der Meisterkonzerte hat man Jordi Savall mit seinem Ensemble Concert des Nations eingeladen, mit Musik, wie sie in Versailles in der Zeit der Könige Louis XIII, XIV und XV erklungen ist. Die weiteren Meister: Raphaela Gromes (Violoncello) mit Julian Riem (Klavier), Benjamin Schmid & Friends, das Klavierduo Robert Levin und Ya Fei Chuang und zuletzt Rolando Villazón mit der lautten compagney Berlin.

An den Großen Saal des Mozarteums wird gerade letzte Hand angelegt. Die kommende Saison wird also nicht mehr irritiert von den Renovierungsarbeiten wie in den letzten Jahren. Da es also keinen Baustaub mehr gibt, kann man auch die Propter Homines Orgel wieder in Betrieb nehmen. Hannfried Lucke hat sich für diesen Termin am 29. Oktober ein attraktives Programm durch die Jahrhunderte ausgedacht, vom Barock bis zur französischen Orgel-Symphonik, unter anderem mit den Salzburg Chamber Soloists unter Lavard Skou-Larsen und dem Kammerchor der Universität Mozarteum unter Jörn Hinnerk Andresen. Auch der Zyklus Orgel zu Mittag, elf Konzerte bei freiem Eintritt, lebt wieder auf.

Ein Fixtermin ist das Mozart-Requiem am 5. Dezember. Da steht diesmal eine Dirigentin am Pult. Jane Glover leitet die Camerata und den Bachchor. Wie in den vergangenen Jahren wird dem Requiem wieder ein zeitgenössisches Werk gegenübergestellt, diesmal das Violinkonzert Dark with Excessive Bright von der Amerikanerin Missy Mazzoli.

Das Jahresthema in der Saison 2024/25 lehnt sich ans Motto der Mozartwoche 2025 an, Destination Mozart. Es geht also in den Saisonkonzerten neben der Musik des Genius loci oft auch um Musik, die Mozart beeinflusst hat, und um Werke, in denen Komponisten sich auf ihn beziehen. Zum Saisonauftakt lockt Konzertchef Rolando Villazòn wieder ein Wochenende lang mit Latino-Flair in- und outdoor. Viel Betriebsamkeit am 27., 28. und 29. September also mit dem Havana Lyceum Orchestra, dem Orquesta Iberacademy Medellín und den Bolívar Soloists. Auch für die ganz jungen Zuhörer gibt’s da schon einschlägige südamerikanische Klänge.

Die von Villazón moderierten Sofa-Konzerte im Wiener Saal nehmen den Auftakt unter dem Motto „I am from Salzburg“, es geht also um junge Talente, die hier groß geworden sind oder den Feinschliff bekommen haben. In diesem Zyklus kann man an einem Abend sowohl Nikolaus Habjan (als Kunstpfeifer) und das Ehepaar Schönfeldinger (Glasharmonika) hören. Es fehlt generell nicht an solchen Schmankerln im jahresprogramm. Villazòn versteht sich auf Kundenfängerei. Ebenfalls im Wiener Saal ist die Reihe Klassik pur beheimatet. After work ist – selbsterklärend – jene Reihe, in der es um lockere Atmosphäre geht, mit „Dresscode im Casual-Style“ und mit „packenden Crossover-Programmen“, wie es im Programmbuch heißt.

Keine Kleidungsvorschriften sind für einen markanten Termin im DomQuartier ausgegeben: Dort ist vor 250 Jahren die zweiaktige Serenata Il re pastore aus der Taufe gehoben worden, ein Kompositionsauftrag von Fürsterzbischof Colloredo an den 19jährigen Mozart. Auf den Tag genau zum Jubiläum (am 23. April 2025) wird das Stück konzertant aufgeführt. Es spielt die Camerata Salzburg. Rolando Villazòn singt natürlich.

Mozarts Welt ist der neue Überbegriff für die Kunstvermittlung. Mit dem Namen will man hervorheben, dass sich das Vermittlungsprogramm der Stiftung Mozarteum „zu einem ganzen Kosmos entwickelt“ hat. Es sind in Summe über hundert Veranstaltungen, Konzerte, Workshops und (Museums-)Führungen. Die Angebote richten sich „an alle Musikinteressierten, egal ob Mozart-Neuling oder Experte, jung oder alt, ob Krabbel- oder Kindergartengruppen, Schulklassen, Kinder und Jugendliche, Familien, Besuchergruppen, Individualbesucher oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen“.

Das Jahresprogramm der Stiftung Mozarteum zum Download – Die Broschüre Mozarts Weltmozarteum.at
Bilder: ISM / Toni-Penarroya (1); Jim Steere (1); Sebastian Fröhlich (1); Andrew Phelps (1)

 

 

 

 

 

 

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