Jahrzehntelang für kleine Museen im Einsatz

EHRUNGEN / REGIONALMUSEEN

11/12/12 Die diesjährigen Bundes-Ehrenzeichen für Freiwilligenleistungen wurden heuer in Wien an Leute verliehen, die hervorragende ehrenamtliche Dienste in der Museumsarbeit erbringen. Unter den 68 Geehrten befanden sich auch acht verdiente Persönlichkeiten aus den Salzburger Regionalmuseen.

Für ihr langjähriges Engagement wurden Josefine und Anton Heitzmann, Ursula und Alfred Huemer, Emmi Klettner, Walter Reifmüller, Franziska Scheibl sowie Erich Urbanek ausgezeichnet. – Ehrenamtliches Engagement ist im EU-Vergleich in Österreich äußerst hoch ausgeprägt. Rund 44 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher arbeiten unentgeltlich in Vereinen, Organisationen und Projekten mit, im EU-Schnitt sind es rund 23 Prozent.

Das Ehepaar Heitzmann kümmert sich in vorbildlicher Weise um das Lungauer Heimatmuseum Tamsweg. Anton Heitzmann deckt die wissenschaftlich-fachliche Seite ab und betreut seit Ende 1992 mit viel Gespür und Wissen gemeinsam mit Gattin Josefine als Kustos das Lungauer Heimatmuseum Tamsweg, organisiert mit dem kleinen Team bis zu drei Sonderausstellungen jährlich und arbeitet an der Weiterentwicklung des Museums durch sukzessive Aufarbeitung und Neupräsentation von Themenschwerpunkten. Er ist Autor zahlreicher Beiträge zu regionalgeschichtlichen Themen.

Seit dreißig Jahren, seit dem Gründungsjahr 1982 des Heimatmuseums in Obertrum, ist Alfred Huemer ehrenamtlich im Museumsverein tätig. Sukzessive arbeiten er und seine Frau Ursula an der Verbesserung der Infrastruktur. Sie setzen auf Spenden statt auf fixe Eintrittspreise. Bei den jährlichen Sonderausstellungen und (kirchen)jahreszeitlich gebundenen Veranstaltungen wird die Einbindung der ansässigen Bevölkerung immer gesucht.

Emmi Klettner leitet das Pongauer Heimatmuseum Schloss Goldegg seit 1988. Sie widmet sich kontinuierlich der digitalen Inventarisierung der Museumsbestände im landesweiten Verbund, veranstaltet Handwerkskurse und hat zu einem großen Teil auch die Klein- und Flurdenkmäler der Region erfasst. Bei Anfragen über die Emigration 1732 steht sie als kundige Ansprechpartnerin zur Verfügung und sie engagiert sich auch im Ortsbildschutz. Ihr Wissen beweist sie auch bei ihren Führungen durch die Kemenaten und den kunsthistorisch überaus wertvollen Rittersaal des Schlosses.

Franziska Scheibl arbeitete ab 1987 mit ihrem heuer verstorbenen Ehemann Sepp Scheibl beim Aufbau des Heimatmuseums Elsbethen mit. Seit 25 Jahren bis zum heutigen Tag ist sie Kustodin im Museum Zum Pulvermacher (vormals Heimatmuseum) Elsbethen. Mit einem kleinen Team sorgt sie auch für das kulinarische Wohl der Gäste.

Walter Reifmüller ist seit fast 40 Jahren im Felberturmmuseum involviert. Seit 15 Jahren ist er Obmann des Museumsvereins. Mit der Aufgabe stieg die Herausforderung und so hat ihn das Museum schließlich nicht mehr losgelassen, sodass er als 72-Jähriger auch noch die Funktion des Kustos angetreten hat. Beide Funktionen füllt er bis heute – unterstützt von einem tüchtigen Beirat – mit Energie aus.

Auch Erich Urbanek blickt auf mehr als vier Jahrzehnte ehrenamtlicher Tätigkeit im Bereich Heimat- und Regionalmuseen zurück. Er zeichnet sich nicht nur durch großes Engagement für sein eigenes Museum auf der Burg Golling, sondern auch als langjähriger Bezirksvertreter für die Tennengauer Museen aus. Urbanek war 1969 Gründer des Museums Burg Golling und Kustos von 1971 bis 2009. Er ist immer noch als Mitarbeiter und Berater tätig. Bereits seit 1966 organisierte er die Sammeltätigkeit für ein Museum in Golling. Gegenwärtig ist er Rechnungsprüfer und Beirat als Bezirksvertreter für die Regionalmuseen im Tennengau innerhalb des Landesverbandes Salzburger Museen und Sammlungen. (Landeskorrespondenz)