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Mit viel Ideen nach Kanada

IM PORTRÄT / SÉAMUS KEALY

13/02/23 Die Jahres-Pressekonferenz am 24. Februar wird seine letzte sein. Dirktor Séamus Kealy verlässt nach neun Jahren den Salzburger Kunstverein Richtung Oakville: Er wird ab 3. April Executive Director der Oakville Galleries in dem Ort dreißig Kilometer westlich von Toronto. Dort freut man sich schon auf den „dynamic museum and gallery director and curator“.

Von Heidemarie Klabacher

„Séamus Kealy hat den Salzburger Kunstverein auf lebendige und vielschichtige Art und Weise national und international künstlerisch erfolgreich positioniert und mit neuen Ansätzen und Programmen belebt und bereichert“, sagt Gerda Ridler die Präsidentin des Salzburger Kunstverein
Seit 2014 habe Séamus Kealy den Salzburger Kunstverein mit einem ehrgeizigen Programm geprägt, „fotografische und filmische Aspekte“ sind dazugekommen. Seine erste Ausstellung vor neun Jahren war der Fotografie gewidmet, prompt wurde die Schau Punctum vom Profil Magazin zur „Ausstellung des Jahres“ in Österreich gewählt. Es folgten Gruppenausstellungen wie etwa Invisible Violence, The People’s Cinema, A Painter’s Doubt oder Lines as Thought, Lines as Universe. „Seine vielschichtigen Zugänge zu einem internationalen Netzwerk und die ausgezeichneten Beziehungen zu Künstlerinnen haben dem Kunstverein faszinierende neue Perspektiven eröffnet“, streut die Präsidentin dem scheidenden Direktor Rosen.
Séamus Kealy lud Stan Douglas, Omer Fast, Megan Rooney, Paloma Varga Weisz, Hans Schabus, Geoffrey Farmer, Adrian Paci, Khalil Rabah oder Camille Henrot nach Salzburg ein. Unter seiner Leitung hätten, so der Kunstverein in seiner Aussendung, „aufwendige und spektakuläre Ausstellungen“ stattgefunden, „bei denen Kealy auch nie die Herausforderung der technischen Umsetzung“ gescheut habe. In der Ausstellung von Geoffrey Farmer & Gareth Moore 2016 war etwa ein „mit Wasser und Skulpturen“ gefüllter Pool erforderlich. Die Ausstellung von Omer Fast 2018 verwandelte den Kunstverein in ein Krankenhaus. Der darin gezeigte Film Der Oylem iz a Goylem von Omer Fast wurde zuvor in Salzburg produziert und uraufgeführt. Kealy war der Produzent. In der Ausstellung Film as Muse 2021/22 wurde das gesamte Künstlerhaus bespielt.

Partnerschaften mit internationalen Institutionen, Museen und Galerien waren ihm ebenso wichtig, wie die Digitalisierung. Die multimediale Bespielung des Hauses, das internationale Projekt Isolation TV, der Digital Catalogue oder die umfangreiche Neugestaltung der Website hätten die digitale Präsenz des Kunstvereins gefestigt.

Unter der Leitung Seamus Kealy stiegen die Mittel um dreißig Prozent. Ermöglicht wurden dadurch etwa ein Curator-in-Residence Projekt sowie ein internationales Artist-in-Residence Programm in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Kunst und Kultur, dem SpallArt-Foto-Preis und dem Sunset Kino Film-Award. Kealy etablierte das Sunset Kino, die October Talks oder die November Films. All das weiß und schätzt man auch an seiner künftigen Wirkungsstätte: „In 2017, Séamus founded Sunset Kino, Austria's first and only outdoor avant-garde cinema, and in 2019, he commissioned, produced and presented Omer Fast's film Der Oylem ist a Goylem as part of a multiple-installation exhibition“, heißt es auf der website der kanadischen Oakville Galleries.

Séamus Kealy wird noch alle Ausstellungen des heurigen Jahres im Kunstverein verantworten. Die Direktion, der Posten für die künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Künstlerhauses ist auf der Website bereits ausgeschrieben. 

www.salzburger-kunstverein.at ; www.oakvillegalleries.com
Bild: www.oakvillegalleries.com (1); dpk-klaba (2)

 

 

 

 

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