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Echte Sänger und virtuelle X-Reality

UNIVERSITÄT MOZARTEUM / KURGARTEN

18/10/21 „Mit dem Bauprojekt kann die Universität Mozarteum ihren Raumnotstand etwas lindern, vor allem aber auch einen einzigartigen Meilenstein in Richtung Zukunft setzen“, so Rektorin Elisabeth Gutjahr heute Montag (18.10.) in einem Pressegespräch über das nun quasi „baufertige“ neue Gebäude beim Kurgarten.

Der Zukunftsaspekt: Damit spricht die Rektorin das dort geplante X-Reality-Labor, künstlerische Werkstatt, Forschungs- und Produktionsraum für audiovisuelle, immersive Gestaltung. Da habe man Fachleute von renommierte Institutionen wie dem IRCAM (Paris) und der Ars Electronica (Linz) für die Planung im Team. „Das Multimedia- und Digitalisierungslab wird auch mit Partnerinstitutionen gemeinsam genutzt werden können. So können wir mitten in Salzburg in neue Erfahrungsräume aufbrechen und dies im Schulterschluss mit den großen Kulturinstitutionen vor Ort“, schwärmt Elisabeth Gutjahr.

Der zweite Fokus in der Nutzung des Gebäudes werde auf dem „Gesang in seiner ganzen Vielfalt“ liegen, „solistisch und im Ensemble, für die Oper und in der Vokalpädagogik“, heißt es. Und ganz wichtig: Auch der Bachchor wird im Gebäude neben dem Hallenbad endlich eine Heimat finden.

Den Löwenanteil an der Finanzierung wird der Bund tragen, mit 13,6 Millionen Euro. Drei Millionen Euro werden vom Land Salzburg investiert, 1,5 Millionen Euro kommen aus Eigenmitteln der Universität Mozarteum. Man rechnet mit Gesamtkosten von 20 Millionen Euro. Die Finanzierung sei zugesagt, die Einreichplanung mit 1. Oktober fertiggestellt. Nun erfolgen die diversen Ausschreibungen, Anfang März sollen die Aufträge vergeben werden. Der Zeitplan: Spatenstich im Sommer 2022, Gebäudeeröffnung im Oktober 2024.

Mit dem Entwurf und der Planung des Gebäudes am Kurgarten wurde bereits 2016 das Architekturbüro Berger+Parkkinen beauftragt, das auch das 2019 eröffnete Paracelsus Bad & Kurhaus konzipiert hat. Von der Sachverständigenkommission für die Altstadterhaltung wurden damals gleich beide Gebäude genehmigt. Architektonisches Herzstück des Gebäudes soll die bis ins oberste Geschoss reichende Halle mit natürlichem Oberlicht sein.

„Mit diesem Studiengebäude stärken wir unseren innovativen Kreativstandort und erhöhen dadurch maßgeblich die Qualität in Bereichen der Digitalisierung, Innovation, Forschung sowie im Bereich Musiktheater- und Gesang“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Den hochinnovativen Kern des Gebäudes bildet das Multimedia- und Digitalisierungslab, das analoge künstlerische Produktion und digitale Produktion verbindet. Im Lab kann man künstlerisch forschen, entwickeln, experimentieren und die Akustik mit visuellen Möglichkeiten von Augmented, Virtual und Cross Reality kombinieren“, ist Wissenschaftslandesrätin Andrea Klambauer von den aus ihrem ressort mit einer halben Million Euro geförderten Innovationen überzeugt.

Weil der Bachchor mit an Bord ist, tragen Stadt und Land Salzburg zusätzlich je 700.000 Euro für dessen Räumlichkeiten bei. Johannes Feigl, Präsident des Bachchors: „Wenn auch die Reise eine lange war, so sind wir doch sehr glücklich über das nun in Aussicht stehende Ziel, an dem der Bachchor nach vierzig Jahren 2024 endlich ankommen kann.“ Die Situierung zusammen mit der Universität Mozarteum eröffne beiden Seiten Potentiale zur Kooperation. Gregor Faistauer, Geschäftsführer des Bachchors, beschreibt das „zunehmende Nomadentum“, dem nun abgeholfen wird: „Die Gastfreundschaft der Pfarre Mülln haben wir immer geschätzt und tun dies weiterhin, jedoch brachte es die Entwicklung mit sich, dass die Projekte mehr und umfangreicher wurden. Die ständige Sorge um Räume, in denen wir proben können, beansprucht uns nicht nur organisatorisch, sondern oft auch logistisch.“

Wichtig für die Universität Mozarteum ist, dass die Gesangsklassen nun wieder näher rücken. Die waren ja zum Gutteil im Gebäuder der Stiftung untergebracht und mussten ausziehen. Im Oktober hat man für sie interimistisch ein altes Uni-Gebäude im Nonntal angemietet. Keine Dauerlösung, versteht sich. Im neuen Gebäude soll es einen Proberaum für das Department Oper und Musiktheater geben, das schon seit Langem nach mehr Probemöglichkeiten lechtzt. Auch Unterrichtsräumlichkeiten und Büros für das Studio für elektronische Musik sind geplant (Zusätzlich zum X-Reality-Lab). (Universität Mozarteum/Bachchor/dpk-krie)

Bilder: Universität Mozarteum / Berger+Parkkinen

 

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