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AUSTAUSCHPROGRAMM / AIR

07/03/23 Von Minesota oder Rovinj nach Salzburg und umgekehrt... Mit dem Artists-in-Residence-Programm AIR engagiert sich die Stadt Salzburg seit 1986 im internationalen Künstlerinnen-Austausch. Das Programm funktioniert nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit.

Von Heidemarie Klabacher

Ein Monat lang können Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt im Stadt:Atelier im Künstlerhaus leben, Salzburg-Flair in Kunst umsetzen und Kontakte knüpfen... Im Gegenzug können Salzburger Kunstschaffende einen Monat lang in Studios in den Partnerstädten kreativ sein. Partner-Städte und Kooperationen wechseln, um das Programm lebendig zu erhalten. „Für den Kulturstandort Salzburg ist dieser Austausch enorm wichtig. Er dient der internationalen Positionierung der lokalen Künstlerinnen und stärkt das vielfältige Kulturprofil der Stadt Salzburg“, so der für Kultur zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger.

AIR nehme nach den coronabedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre wieder „volle Fahrt auf“. Möglichkeit für Auslandsaufenthalte im Rahmen von AIR gibt es heuer in Rovinj, Meran, Vantaa in Finnland, Dresden, Halmstad in Schweden und in Budapest, sowie im Anderson Center Minnesota und im Center for the Creative Arts in Virginia in den USA. Für die acht ausgeschriebenen Auslandsaufenthalte gab es 15 Bewerbungen. Für den Aufenthalt in Salzburg 2023 ausgewählt wurden Elio Vanzo aus Trient, Csilla Bartus aus Rumänien, Dean Hamer aus Kroatien, Ulrike Kampmann aus Dresden, Martina Marini aus Meran, Hans-Peter Schütt aus Helsinki, Mary Newton aus Cincinnati und Liv Hui Laam Tsim. Von dem 1996 geborenen kroatischen ComicArtist und Illustrator Dean Hamer ist der Titel über diesem Text: So heißt ein animierter Kurzfilm des Absolventen der Zagreb Academy of Fine Arts.

Die Ziele für die Salzburgerinnen und Salzburger? Das Anderson Center gibt es seit 1995. Die KünstlerInnenkolonie will „durch Programme und spezielle Angebote den künstlerischen Reichtum der Region unterstützen und weiter entwickeln“. Künstlerinnen, Schriftsteller und Stipendiatinnn werden willkommengeheißen. Der Kontakt mit Budapest läuft seit Jahren über die Budapest Galéria, eine gemeinnützige Galerie der Stadtverwaltung Budapest. Das Gastatelier am Klauzál Tér liegt zentral im ehemaligen jüdischen Viertel. Die Gäste werden von einem Budapester Künstler betreut, die Stadt erwartet sich ein in Budapest entstandenes Kunstwerk am Ende des Aufenthaltes.

In Dresden lockt das Kunsthaus Raskolnikoff: „Im Vorderhaus residieren Galerie, Bar und Restaurant Raskolnikoff, eines der ältesten Szeneetablissements der Neustadt. Quer über den kleinen idyllischen Hof mit Wasserspiel geht es ins abseits liegende Hinterhaus, in dem sechs Pensionszimmer untergebracht sind.“ Gearbeitet wird in der Grafikwerkstatt Dresden, die als „Druckwerkstatt Goetheallee“ 1958 gegründet wurde und sich seit 1997 im Souterrain des ehemaligen Pentacon Werkes, jetzt „Technische Sammlung der Stadt Dresden“, befindet. In Schweden ist es Falkenberg in der Region Halland, das Rahmen von AIR den Aufenthalt für Film- oder Medienschaffend aus Salzburg anbietet. Die Residency ist angedockt an die Katrinebergs Folkhögskola.

Den Austausch im Rahmen der Städtepartnerschaft Salzburg-Meran gibt es seit 13 Jahren. „Kunst Meran“ ein gemeinnütziger Verein, hat seinen Sitz in einem denkmalgschützten Laubenhaus (im Besitz der Südtiroler Sparkasse). Noch jung ist die Kooperation mit der Stadt Rovinj in Kroatien, 2021 wurde der erste Aufenthalt angeboten, Arbeitsmöglichkeit gibt es im Stadtmuseum, die Wohnung liegt „in fußläufiger Nähe zum Museum“ in der Altstadt,

Der Austausch mit der Finnischen Gallery Gjutars/Künstlervereinigung Vantaa nahe Helsinki existiert seit 2006. Das Wohn- und Arbeitsatelier befindet sich im oberen Stock eines im Wald gelegenen Hauses, das im unteren Teil auch eine Galerie und eine Artothek beherbergt. Das 1971 gegründete Virginia Centre for the Creative Arts Mt. San Angelo liegt am Fuß der Blue Ridge Mountains 260 Kilometer südwestlich von Washington DC und ist eine der führenden KünstlerInnenkolonien in Amerika. Voraussetzung für die Bewerbung sind gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft, sich in die KünstlerInnenkolonie zu integrieren. Der Austausch mit Salzburg besteht seit 1993.

Recht malerisch, zwischen den Stadtbergen direkt an der Salzach gelegen, ist ja auch das „Gegen-Stück“ – das Kunstvereinsgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Hier haben verschiedenste Künstler ihre Ateliers und hier unterhält Salzburg seine Stadt: Galerie. Im Gegenzug zu den Auslandsaufenthalten werden Künstlerinnen aus Italien, Ungarn, Kroatien, Deutschland, Finnland, den USA, Großbritannien und Schweden in Salzburg zu Gast sein und im Stadt:Atelier im leben und arbeiten.

Fünfhundert lokale und internationale Künstler haben seit 1986 bei diesem Austausch mitgemacht. Ziel dieser besonderen Kulturförderung sei es, die Möglichkeit zu bieten, „neue Eindrücke und praktische Erfahrungen sammeln“ und das Erlebte und Erfahrene gleich umzusetzen und künstlerisch zu verarbeiten. Auch Kontakte schließen und an den jeweils eigenen Netzwerken weiterzuknüpfen gehört zu den Intentionen. Übrigens gibt es auch AIR-Stipendien für Tanz und Theater. Diese unterstützuen mit jeweils 1500 Euro Auslandsaufenthalte und Kooperationen eigener Wahl

www.stadt-salzburg.at – Kurzporträts der Gastkünstlerinnen unter www.stadt-salzburg.at – der Film von Dean Hamer – vimeo.com
Bilder: Andreas Seeliger Dresden; Elio Vanzo; Dean Hamer; Hans-Peter Schütt; InfoZ/Chap Achen

 

 

 

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