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Das Denken ergibt sich beim Machen

MUSEUMSPAVILLON / EVA MÖSENEDER

09/11/17 „Ich habe schon immer aus purer Leidenschaft mit Papier, besonders gerne mit Büttenpapier zu tun.“ Das sagt Eva Möseneder, die in der Stadtgalerie im Museumspavillon eine Schau mit dem Titel „Eigenwillig“ zeigt.

Von Ulrike Guggenberger

Ihre Leidenschaft für Papier hat sich schon früh entwickelt und lässt sie wohl nie mehr los. „Mein Leben mit dieser Arbeit, mit Dingen und Papier, könnte ewig so weiter gehen“, sagt sie. Jedenfalls ist Papier für sie keine tote Materie, die Arbeiten werden zu lebendigen Geschöpfen und/oder Landschaften.

Die Druckgraphik ist für Eva Möseneder lediglich Mittel zum Zweck – als Reproduktionsverfahren. Ihre Serie „Gefaltetes“ präsentiert sich als Festfreude anlässlich „27 Jahre Kunst Eva Möseneder“. Ort und Künstlerin ergänzen einander in ihrer unaufgeregten Selbstverständlichkeit.

Eva Möseneder arbeitet vornehmlich mittels Aquatinta-Technik auf Papier, letzteres ein Material, das sie schon von jeher begeistert und zu künstlerischer Arbeit verlockt. In der Arbeit „Gehende Landschaft“ beispielsweise stellt sie ihre Objekt-Geschöpfe auf „Füße“ und lässt sie quasi frei losmarschieren. Derartige Phantastereien versetzen den Betrachter in eine heiter-phantastische Verfasstheit, die ihn für Momente abheben lässt. Die Geschöpfe erinnern an organische Wesen - vielleicht solche aus einer anderen Welt?

Freilich hat sie auch anderes im Kopf und lässt vieles „Werden“, sich entwickeln, etwa auch, was um „die Dinge herum noch entstehen könnte“. Auch gibt es Zeiten für die Künstlerin, die die Arbeit manchmal stocken lassen.

Reihen bauen, analytisches Zusammensetzen, Natürliches wachsen lassen, ist eine andere Möglichkeit der Weiterführung ihrer künstlerischen Betätigung. Beispiel dafür ist eine Arbeit, in der ein Blattmotiv, farblich leicht verändert, sich jeweils in verdoppelter Größe um ein frei gelassenes weißes Feld gruppiert - das weiße Feld, so erklärt sie, stehe für sie selber.

Gerne gibt sie auch Kurse für Schüler, Studenten und Künstler. Dabei beginnt Eva Möseneder mit Grundsätzlichem wie Strichsetzungsübungen am leeren Blatt, Gegenüberstellung schwarz-weißer Fläche – positiv/negativ. Gerne verwendet sie auch Zufalls-Fundstücke, die sie fotografiert und in Druckgrafik umsetzt: „Etwas finden und mit dem etwas machen – das Denken ergibt sich weiterführend beim Machen.“

Bis 25.11. im Museumspavillon im Mirabellgarten – www.stadt-salzburg.at
Bild: Stadt Salzburg

 

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