Ein Auftakt mit Grenzgängern
JAZZ & THE CITY
10/10/12 Attraktiv ist schon der erste Abend des viertägigen Festivals „Jazz & The City“. Heute Mittwoch (10.10.) geht es los: Als erste spielen die fünf Mitglieder der französischen Kult-Truppe Bratsch um 19 Uhr im republic.
Die Nomaden - das sind für das französische Quintett Bratsch die Zigeuner des Balkans, die jiddischen Klezmorim – jene also, die auf ihren geographischen und musikalischen Streifzügen die Idee einer grenzüberschreitenden Folklore am Leben erhalten. Die fünf exzellenten Musiker sind notorische Grenzgänger. Themen aus Mazedonien, Rumänien, Armenien oder der Ukraine verschmelzen sie mit dem Swing eines Django Reinhardt, dann wieder mit dem Tonfall französischer Chansons und es darf schon auch mal eine neapolitanische Tarantella durchklingen.
Das zweite Highlight am Eröffnungsabend ist die junge Saxofonistin Lakecia Benjamin aus New York. Mit der Gruppe Soul Squad wird sie ab 20.30 Uhr im republic zeigen, wo ihre Wurzeln liegen. Den Abschluss des Eröffnungsabends bilden die Sofa Surfers.
Weiter geht es bei „Jazz & The City“ etwa mit Biondi, Godard und Lucas Niggli, die sich mit neuen Formen alpiner Kammermusik beschäftigen. Der Trompeter Ibrahim Maalouf mischt R&B Gitarrenriffs mit Balkan-Bassgrooves und arabische Viertelton-Melodien mit Heavy Metal Arrangements. Travel Image befassen sich mit der Musik von Joe Zawinul und der deutsche Pianist und Sänger Jens Tomas und der finnische Trompeter Verneri Pohjola haben sich die patinierte Hardrock-Kombo AC/DC zur Brust genommen.
Die Reihe „Jazz Moments“ präsentiert Projekte herausragender Musiker: So kommt der wohl wichtigste Schlagzeuger seiner Generation, Jack Dejohnette, mit einer All-Star-Band nach Salzburg und es entführt der Trompeter Nils Petter Molvaer in eine Welt aus Fusion, Jazz, Rock, elektronischen Geräuschkulissen und Hip-Hop-Beats. Der Gitarrist Jean Paul Bourelly trifft auf den Bassisten Darryl Jones und den Schlagzeuger Will Calhoun.
Frauen im Jazz sind für „Jazz & The City“ keine Ausnahmeerscheinung: Lakecia Benjamin präsentiert bei ihrer Österreichpremiere ihr neuestes Album. Die Saxophonistin Viola Falb erzählt Geschichten aus den verschiedensten Ländern. Angelá Tröndle entführt mit Sophie Abraham ebenso in faszinierend fremde Klangwelten, wie die Norwegerin Mari Kvien Brunvoll. Susanna Ridler schafft eine Stilmischung aus Jazz, artifizieller Elektronik und Poppoesie. Beim Finale im Landestheater konfrontiert die Pariserin Laika Fatien ihre eigene sephardische Kultur mit den verschiedensten Musikstilen des Mittelmeerraums.
Am Freitag (12.10.) findet bereits zum zweiten Mal die Electronic Music Night in ausgewählten Locations wie republic, Soda Club oder Club Half Moon statt. Auch die Reihe „Schräge Heimat & Andere Töne“ kommt wieder. Die „King Zulu Music Club Lounge“ im republic ist von heute Mittwoch (10.10.) bis Samstag (13.10.) jeweils bis 1 Uhr Nachts geöffnet.