Ein Mundwerker „va da mur“
NUSSDORF AM HAUNSBERG / MUNDARTPREIS
09/07/14 Der Walter-Kraus-Mundartpreis wurde dieser Tage an den Mundartautor, Kabarettisten und Musiker Fritz Messner verliehen. Nicht nur als Sänger und Liedermacher der „Querschläger“ hat der geehrte dem lokalen Idiom Gewicht gegeben.
Der Walter-Kraus-Mundartpreis wird alle drei Jahre vergeben. Das Preisgeld – 2.000 Euro – wird von der Gemeinde Nußdorf am Haunsberg und vom Raiffeisenverband Salzburg gespendet.
Fritz Messner ist als Sänger und Liedermacher mit seiner Gruppe „Querschläger“ in ganz Österreich bekannt. Mit den CDs „anach anach“, „lungoland“ und „auswächts“ sind die „Querschläger“ seit den 1990er Jahren Kult. Mit „wåssa va da mur“ haben sie ein Theaterstück („die Fabrik“) musikalisch ergänzt. Messner steht auch im Kabarett „Bauer sucht Herbst“ zusammen mit Peter Blaikner auf der Bühne.
Wie es die Statuten des Walter-Kraus-Mundartpreises verlangen, habe Fritz Messner „in Aussage und Gehalt alle Bereiche des menschlichen Lebens in zeitgemäßer Form“ dargestellt, rage „aus der Fülle der Salzburger Mundartdichtung heraus“ und habe wichtige Impulse für eine zeitgemäße Dialektliteratur gegeben. „Fritz Messner hat außerdem dazu beigetragen, dass der Dialekt einen neuen Stellenwert innerhalb der Jugendkultur im Lungau, im gesamten Bundesland Salzburg und darüber hinaus gewonnen hat“, so der Germanist Peter Haudum in der Jurybegründung.
Seit 2011 sind die Gemeinde Nußdorf, das Salzburger Bildungswerk und der Arbeitskreis Regionale Sprache und Literatur Träger des Preises. Wer war Walter Kraus, der Namensgeber? Das kann man neuerdings vor Ort auf einer Gedenktafel nachlesen. Sie wurde vorige Woche in St. Pankraz (Nußdorf am Haunsberg) enthüllt. Der dort geborene Walter Kraus (1930-1992) setzte neue, wegweisende Impulse für die Entwicklung der Salzburger Mundartliteratur. Als Gestalter seiner Sendereihen „Musigspui und und Bauerngschreiberts“ und „Wia ma da Schnabl gwaxn is“ sowie anderer Beiträge im ORF Radio Salzburg war er vielen einfühlsamer Berater und Förderer auf ihrem Weg in die Öffentlichkeit. Kraus ist Autor der Bücher „Flachgauer Gsangl“ (1968, Verlag Welsermühl) und „A Handvoi Leben“ (1987, Verlag der Salzburger Druckerei). Überdies erschienen viele seiner Texte in Anthologien, im Salzburger Bauernkalender, in Zeitschriften und Broschüren. (Salzburger Bildungswerk)