asdf
 

Sprechen müssen wir alle

HINTERGRUND / SPRACHLUST

08/05/14 Laut einer Analyse der University of Arizona, die zwischen 1998 und 2004 entstand, geben Menschen durchschnittlich 16.000 Wörter am Tag von sich. Vergleicht man dies mit früheren Untersuchungen, dann werden heute auf der Welt täglich 72.000 Milliarden Wörter mehr gesprochen als 1950.

Sprache rückt immer mehr ins Zentrum des öffentlichen Interesses. „Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird heute einfach grundsätzlich viel mehr sprachlich kommuniziert. Aus zweieinhalb Milliarden Menschen im Jahre 1950 sind mittlerweile gut über sieben Milliarden geworden. Und auch wenn die Zahl von 6000 bis 7000 existierenden Sprachen am Schrumpfen ist, weil jährlich dutzende Sprachen sterben, wächst das Problem der Verständigung schon aufgrund des zusammenwachsenden globalen Wirtschaftsraums.“ Das berichtete Leo Fellinger vom Kulturverein KunstBox Seekirchen heute Donnerstag (8.5.) bei der Präsentation der Pläne für ein „Haus der Sprache“ in Seekirchen.

„Selbst wenn man kulturelle Unterschiede berücksichtigt, ist dieses Mengenwachstum riesig.“ Dies bliebe vergleichsweise folgenlos, „wären nicht die vielen neuen medialen Kanäle, auf denen sich all diese Wörter manifestieren“. Austausch durch Migration und persönliche Mobilität steigen weltweit: „Das globale Anwachsen der Wanderungsbewegungen schafft überall neue sprachliche Notwendigkeiten.“

In der EU existieren gegenwärtig 24 Amts- und Arbeitssprachen: „Unverständlichkeit durch wachsende Komplexität ist ein dringendes aktuelles Thema.“ Auch das öffentliche Interesse an der deutschen Sprache habe in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen, betont Fellinger. „In teilweise lebhaften Diskussionen wird über den Einfluss des Englischen, über den Verfall oder die Verarmung des Deutschen, über den Verlust an internationaler Geltung der deutschen Sprache diskutiert. In unterschiedlichen Feldern der Gesellschaft tauchen immer häufiger neue Formen von Sprache und dem Umgang mit ihr auf.“

Die Vermutung liege nahe, so Fellinger, „dass sich unsere Nutzung von Sprache in den kommenden Jahren drastisch verändern wird“. Vor allem die Veränderungen des sozialen Verhaltens in Kombination mit neuen technischen Möglichkeiten würde den Umgang mit dem Sprechen fundamental verändern. „Weil Gesprochenes und Geschriebenes immer mehr miteinander verschmilzt, werden künftig auch Big-Data-Technologien bei der Verständigung eine große Rolle spielen.“ (Kunstbox/dpk-klaba)

Bild: Kunstbox
Zum Bericht Sprache in Wort und Grafik

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014