Ein unverzichtbarer Glücksfall…
MATTSEER DIABELLISOMMER 2014
10/03/14 … eine große Bereicherung und ein fixer Bestandteil des kulturellen und touristischen Angebotes ist der „DiabelliSommer“ für den Mattseer Bürgermeister Rene Kuel. Für den Geiger Benjamin Schmid ist es „unvergleichlich, wie nett, sympathisch und effizient wir Künstler dort behandelt, wie herzlich wir von den Menschen dort aufgenommen werden.“
Von Heidemarie Klabacher
„Frau Musica“ ist das Motto des 14. Mattseer DiabelliSommers, der heuer von 12. Juni bis 12. September mit 15 Konzerten in Stiftskirche und Schloss Mattsee stattfinden wird. Die Konzerte umfassen einmal mehr die ganze Bandbreite von Jazz über „Klassik“ bis zur Volksmusik. Und wie immer hat Gottfried Franz Kasparek, der künstlerische Leiter des Mattseer DiabelliSommers, einem speziellen Motto auch spezielle Inhalte einzuschreiben gewusst.
So ist Clara Schumann mit „3 Romanzen für Violine und Klavier“ bei der „Festlichen Eröffnung“ und Fanny Mendelssohn-Hensel mit dem Streichquartett Es-Dur im „Festlichen Finale“ bei DiabelliSommer vertreten. „Ein großartiges, ein geniales Werk, das alle Stückl der damaligen Kompositionstechnik spielt“, sagte Benjamin Schmid heute Montag (10.3.) bei der Programmpräsentation über das Quintett von Fanny Mendelssohn-Henschel. Er selber werde bei diesem Werk „quasi als Hommage an den Festival-Titel“ den Part der zweiten Violine übernehmen: Die erste Violine wird die Salzburger Geigerin Susanne von Gutzeit spielen.
Auch wenn die Werke einer Clara Schumann oder einer Fanny Mendelssohn-Hensel bei weitem nicht so oft gespielt werden, wie die ihrer männlichen Verwandten, sind sie als Komponistinnen längst keine Unbekannten mehr. Ganz im Gegensatz zur kroatischen Komponistin Dora Peja?evi? (1885-1923), die gleich mit drei Werken beim Mattseer DiabelliSommer die Aufmerksamkeit bekommen wird, die ihre Werke verdienen: „Ich hatte den Eindruck von erstklassiger spätklassischer Musik“, sagte Benjamin Schmid. Er ist – wie wohl auch alle anderen, die den Namen Dora Peja?evi?s kennen - von Gottfried Franz Kasparek auf die Komponistin aufmerksam gemacht worden. Er sei vom Formverständnis und der attraktiven Harmonik und Motivik der Komponistin beeindruckt gewesen und habe sich gleich „beim ersten Mal Hören gleich vereinnahmen lassen“, so Benjamin Schmid.
Als Trio-Partner von Ariane Haering und Clemens Hagen wird Benjamin Schmid im Konzert „Das besondere Trio“ Peja?evi?s Klaviertrio C-Dur op. 29 einem Solitär des Repertoires gegenüber stellen: „Es war sofort völlig klar, dass danach das Tschaikowski-Trio kommen muss. Peja?evi?s Musik kommt transparent daher und ist in der Stilistik noch nicht so weit von Tschaikowski entfernt.“
Das dritte Konzert, das Benjamin Schmid in Mattsee bestreiten (und das zweimal angeboten wird) ist das Jazzkonzert„Hot Club Swing“ mit Diknu Schneeberger. Beide fühlten sie sich der Tradition eines Django Reinhard eng verpflichtet fühlen, sagte Benjamin Schmid: „Das ist Klassische Musik zu der das Element der Improvisation dazu gehört.“ Es sei ein „Genuss“, so Schmid, über die Mattseer Besetzung, „mit Kollegen zusammen zu arbeiten, die genau wissen, was sie mit dieser Musik wollen.“
Was bringt der Mattseer DiabelliSommer noch? Im Konzert „Slawische Seele“ wird Dora Peja?evi?s Klavierquintett b-Moll op. 40 erklingen, gespielt von Monika Kammerlander, Carsten Neumann, Herbert Lindsberger, Irina Smirnova und Gerda Guttenberg. Dem Motto „Frau Musica“ geschuldet sei die Aufführung von Paul Hindemiths „Marienleben“ durch die Sopranistin May Boog und Michael Lakner: Der Intendant des Lehar-Festivals ist „ein ausgezeichneter Pianist“, so Kasparek. Er debütiert beim DiabelliSommer.
Unter dem Titel „Pianozauber“ spielt die Pianistin Ardita Statovci Werke von Schubert, Peja?evi?, Bach und Liszt. „Mozart und die Mannheimerinnen“ heißt ein Konzert mit der Sopranistin Gudrun Sidonie Otto, der Geigerin Cornelia Löscher und Wolfgang Brunner. Der Cemablist und Alte Musik-Experte gehöre, so Kasparek, zum „Mattseer Urgestein“. „Frau Nachtigall“ ist der Titel eines Volksmusikabends mit der Gschwistermusi Gruchmann, „Unterwegs zur Sennerin“ heißt das diesjährige Mattseer Familienkonzert mit dem Ensemble „Radau und Co“, Sepp Radauer und Hirtenkindern des Tobi Reiser-Adventsingens.