Ein altes Wanderkino kommt vorbei
HINTERGRUND / FREILICHTMUSEUM
18/10/13 Bis in die sechziger Jahre gab es so etwas noch, landauf, landab: Wanderkinos, die in Gemeindeämtern oder Gasthäusern ihre Filmvorführungen abhielten. Das Wanderkino von Roland Dietz macht am Sonntag (20.6.) im Salzburger Freilichtmuseum Station.
Einer der letzten Mohikaner dieser Filmpraxis ist der Salzburger Roland Dietz. Gegründet wurde das einzige Wanderkino Österreichs in den 1950er Jahren. Seit 2007 leitet Dietz das nostalgische Unternehmen. Fast wundert man sich, dass man sein Wanderkino sogar im Internet findet, ist dann aber gleich beruhigt: Die Homepage ist auf dem Stand von 2011. Die Welt mit stehen gebliebener Zeit ist also durchaus noch in Ordnung.
Am kommenden Sonntag (20.10.) jedenfalls stellt Roland Dietz seinen Projektor für 35-mm-Filmrollen im Bundwerkstadel des Freilichtmuseums auf. 30 kg wiegt das Ding. Im Freilichtmuseum werden alte Filmrollen mit Streifen von Karl Valentin („Die Erbschaft“, „In der Apotheke“, „Der verhexte Scheinwerfer“) bereit liegen.
Dietz ist aber auch schon für Full-HD-Projektion ausgerüstet, und drum ist in dem Non-stop-Programm auch während des oft notwendigen Rückspulens und Neueinfädeln des Filmstreifens nicht Sendepause: Da wird man „Salzburg in historischen Filmdokumenten“ sehen können.
Wer weniger Interesse an cineastischer Nostalgie hat: Man kann am gleichen Tag im Freilichtmuseum auch einem Heiligengeisttauben-Schnitzer, einem Rechenmacher zuschauen und Kunsthandwerkerinnen beim Herstellen von Krüll- und Klosterarbeiten beobachten.