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Ein Buffet aus Abfällen

HALLEIN / SCHMIEDE / ABSCHLUSS

30/09/13 Zehn Tage, von 19. bis 29. September arbeiteten die kreativen „smiths“ bei der  „Schmiede Hallein“, dem Medienkunstfestival auf der Pernerinsel. Es fand zum 11. Mal statt. Rund 180 „smiths“ haben sich diesmal zu Ende der intensiven Arbeitsphase in einer Werkschau mit ihren Arbeiten vorgestellt.

099Michael Hackl führte das Publikum auf eine Zeitraffer-Reise durch Performances, Installationen und Interventionen.

Die öffentlichen Programmpunkte der Schmiede13 starteten am 19.9. mit der – gut besuchten – Vernissage „Schnittstelle RETURN“ im kunstraum pro arte. Diese Schau ist noch diese Woche (bis 5.10.) zu sehen. Heuer lag der Schwerpunkt auf den SchmiedeTalks und Workshopreihen, bestritten von den drei Schmiede Laboren Cinema Vertigo, TinkerLab und GameLab.

Vielfältig waren bei der Schmiede13 die Themen: „Papier und Pixel“ griff die Inspiration auf, die von animierten Papierfiguren ausgeht. Um die neuen Medien im öffentlichen Raum, um Medienarchitektur und Interaktion ging es, um den Einsatz von interaktiven Spielen im öffentlichen Raum, um Artistic Prototyping, um die Wurzeln von technischen Komponenten und die mögliche Rückbezüglichkeit auf regionale Handwerkskunst. Oder um den praktischen Einsatz diverser Technikelemente, die Visualisierung von Spionage und die über Filme gesteuerte Wahrnehmung des Computers zur Zeit des Kalten Krieges.

Besonders aufrührend war das Projekt „wastecooking“. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist eine Wunde unserer Überflussgesellschaft. Die Mülltaucher zauberten aus „Abfällen“ Halleiner Supermärkte ein perfektes Partydinner. Eine Bäuerin aus Leidenschaft stellte die romantische Sicht auf Bergbauern dem tatsächlichen Alltag zwischen Natur, Internet und einer sich auch in diesen Bereichen verändernden Gesellschaft gegenüber. Mark Coniglio (USA), ein Experte für die Verbindung von Tanzperformance und modernen Medien zeigte die Zukunftsvisionen des Genres.

098Es gab bei der Schmiede13 natürlich viel Musik: New Weird Bavaria „Aloa Input“ spannte den Bogen von Weltmusik zum experimentellen Pop. Salon 2000 bot fünf Musikerinnen und Musikern, die alle bereits mehrmals auf der Schmiede waren die Plattform. Eine spontane Jam-Session und die Sphärenklänge von „Ciference Symphony“ Christian Schratt und Martina Stock rundeten gemeinsam mit der HELIX von Michela Pelusio den Bogen ab. Eine AV-Installation von Langzeit-Schmiede-Partner Gianni Stiletto (FH Salzburg) durfte nicht fehlen.

Parallel zum kreativen Schaffen der Smiths wickelt das EU-Projekt „What’s the deal“ – die Schmiede Hallein ist dafür ein Projektpartner - das Projekt-Kick-off-Treffen ab.

Die Kosten für das zehntägige Festival inklusive der Präsentation des Medienkunstpreises belaufen sich auf 411.000 Euro. Sie werden durch Subventionen der öffentlichen Hand (Stadt Hallein: 10.000 Euro, Tourismusverband Hallein: 5.000 Euro, Bund: 40.000 Euro, Land Salzburg in Summe 45.000 Euro), Teilnahmegebühren, vor allem aber durch Sachleistungen (die Stadtgemeinde Hallein stellt beispielsweise die Räumlichkeiten sehr günstig zur Verfügung) und Sponsoring gedeckt.

Weitere Infos zur Schmiede13: www.schmiede.ca, www.facebook.com/schmiedehallein
Bilder: Schmiede Hallein / Gabriele Krisch
Zum Porträt über die Preisträgerin 2013, Andrea Maurer
{ln:Was Bleistift und iPhone einander zu sagen haben}
Zum Bericht über die Präsentation „From Darkness“ {ln:Komplizierter als schwarzweiß}

 

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