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In einem außergewöhnlichen Garten

HALLEIN / KUNSTRAUM PRO ARTE

29/10/12 Drei Künstlerinnen, unterschiedliche Arbeitsweisen und ein gemeinsamer Ort, an dem die Künstlerinnen mit ihren Arbeiten angekommen sind. Kristiane Petersmann, Edith Plattner, Katharina Weishäupl bezeichnen ihre Ausstellung im kunstraum pro arte (Hallein) als „Jardin extraordinaire“.

Von Ulrike Guggenberger

Ein außergewöhnlichen Garten also. In diesem besonderen Fall scheint es ein Hort der Einfriedung, ein Rahmen zu sein, in dem die Künstlerinnen mit ihren persönlichen Geschichten an die Öffentlichkeit treten.

Edith Plattner zeichnet, so oft es ihre Zeit zulässt. Die einzelnen Blätter haben Tagebuchcharakter. Begegnungen, Erlebnisse, Gedanken sind skizziert. Die zeichnerischen Anmerkungen belässt Edith Plattner zunächst unvollendet. Später holt sie sie wieder hervor, um daran weiter zu arbeiten oder sie zu vollenden. An dieser Art der Reflexion und Abrundung lässt die Künstlerin den Betrachter teilnehmen. Die vegetabilen Formen lassen an wuchernde Pflanzen denken. Sie ermöglichen, wenn man so will, einen Blick in den inneren Garten. Edith Plattner experimentiert auch mit kleinformatigen Keramikplatten auf Ton - dafür hat sie eine ganz persönliche Technik entwickelt. Die glasierten Stücke besitzen spielerischen Charakter, fungieren vielleicht als Träger ihres künstlerischen Werdegangs.

Drei Keramik-Tondi in Weiß von Kristiane Petersmann machen auf sich aufmerksam. Drei Gesichter von dichter Plastizität, ungemein präsent und zugleich entrückt, sinnlich und schön anzusehen. Was sagen die Tierbeigaben über sie aus? Still, sanft und rätselhaft hüten sie das Geheimnis ihrer Geschichte.

Am ungetrübt blauen Horizont der Schatten eines von Kinderhand geführten Drachens: Die Videoarbeit von Kristiane Petersmann ist zentral im großen Raum platziert. Der im Wind hoch aufsteigende, an langer Schnur festgehaltene Drachen fliegt und ist doch gefangen, wirft einen dunklen Schatten auf der Videofläche. Ferne Stimmen. Bilder, die zum Sinnieren Anlass geben.

Papier, Wollfäden: Katharina Weishäupls angewandten Materialien finden sich im Alltag. Hier im kunstraum pro arte, aber auch andernorts richtet sie ihre Installation am Ort aus. Aus bunten Strohhalmen fügt sich ein Raum im Raum. Von der Decke bis zum Boden. Betretbar, leicht, spielerisch, heiter. Ein offener Irrgarten, so verwirrend wie einsichtig.

Martina Berger-Klingler spricht in ihrer Einleitung über Intuition. Man spürt sie in der dichten, ruhigen Atmosphäre, die die Arbeiten ausstrahlen.

Bis 3.11. im kunstraum pro arte, Hallein – kunstraumproarte.com
Bilder: kunstraum pro arte

 

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