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STOLPERSTEINE

Die Schuhhändler-Familie Pasch

06/09/24 Gerade angesichts der neuen Welle an Antisemitismus muss man in der Verlegung von Stolpersteinen mehr sehen als längst zur Gewohnheit gewordene Gedenk-Pflichtübung. Am kommenden Montag (9.9.) tut man es in Salzburg zum 18. Mal.

Zwölf neue Erinnerungssteine werden diesmal verlegt, darunter drei für Mitglieder der beraubten und vertriebenen Familie Pasch vor dem Haus Paris-Lodron-Straße 2. Diese jüdische Familie besaß das größte Schuhhaus in der Stadt Salzburg mit rund zwanzig Arbeitskräften und betrieb mehrere Filialen in Oberösterreich. Die erfolgreiche Unternehmerfamilie war allerdings bereits seit den 1920er-Jahren antisemitischen Umtrieben – Missgunst, Neid, Hass – ausgesetzt, mit dem Ziel, ihre wirtschaftliche Existenz zu vernichten und sie mittellos aus ihrem Lebensort Salzburg zu vertreiben.

Die Erfolgsgeschichte des Schuhhauses Pasch endete abrupt im Gewaltjahr 1938. Drei Familienmitgliedern, der Witwe Adele und ihren Kindern Grete und Hans, gelang die Flucht in die USA. Nach der Befreiung wurde ihr 1938 in Salzburg geraubtes Vermögen nicht restituiert.

Das Personenkomitee Stolpersteine verlegt zudem am ehemaligen Sitz der Firma S. L. Schwarz am Alten Markt einen Erklärungsstein sowie Stolpersteine für sechs Kriegsdienstverweigerer und Deserteure.

Seit 2007 werden jährlich Erinnerungssteine für Opfer der NS-Diktatur in der Stadt Salzburg verlegt, insgesamt werden damit 518 Stolpersteine auf öffentlichen Grund liegen. (Personenkomitee Stolpersteine)

www.stolpersteine-salzburg.at – Auf dieser Website ist auch eine Materialsammlung Täterspuren aus Polizei und Justiz in Salzburg abrufbar

 

 

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