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Vom Wiener Musikverein in die riesengroße Skihütte

JUNGE PHILHARMONIE / SAISONPROGRAMM

19/02/15 In drei Wochen werden sie zum ersten Mal im Wiener Musikverein spielen. Aber zum Portfolio der Philharmonie Salzburg gehören ganz unterschiedliche Auftrittsorte: Im März eben nicht nur das honorige Haus in Wien, sondern auch das Skirestaurant Dampfkessel in Flachau.

Von Reinhard Kriechbaum

Wahrscheinlich ist gerade dieses musikalische Multitasking eine Stärke und damit ein Erfolgsrezept des Orchesters, das in Stammbesetzung rund sechzig Musikerinnen und Musiker umfasst. Seit elf Jahren gibt man ein Konzert für den Wirtschaftsbund. „Da ist die Salzburger Wirtschaft versammelt“, weiß die Dirigentin und Orchestergründerin Elisabeth Fuchs. Man bringt Klassik, sei es im Skiort oder sonst irgendwo, eben oft auch an weniger Kultur-affine Menschen heran.

Bei den Paul Hofhaimer-Tagen in Radstadt wird man heuer das Eröffnungskonzert spielen und beim Diabellisommer in Mattsee das Abschlusskonzert. Man ist zur Stelle, wenn in Itzling gleich nach Ostern die „Bibelwelt“ eröffnet wird.

Ein Lehrlingskonzert reicht schon lange nicht: Am 15. Und 16. April sind es zwei termine, und ein drittes Konzert gibt man am Vormittag des 15. April heuer auch für Schüler ab zwölf Jahren. Vierzig Lehrlinge dürfen dann übrigens auch aufs Podium und werden den „Bozner Bergsteiger Marsch“ spielen, und alle im Publikum dürfen wieder bei Beethovens „Ode an die Freude“ mitsingen.. Das hat sich schon bewährt und stärke das Wir-Gefühl, heißt es. Dieses gute Feeling für klassische Musik zu erzeugen, ist für Elisabeth Fuchs ein zentrales Anliegen. Zum fünften Mal wird es am 5. September das „Stiegl Klassik Picknick“ geben (Stiegl ist ein verdienter Sponsor).

Die vier Konzerte im Zyklus der Philharmonie Salzburg in der Saison 2015/16: „From Broadway to Hollywood“ ist ein Thema zum 25. Todestag von Leonard Bernstein. Damit geht man sogar ins Große Festspielhaus. Die Pianistin Olga Scheps wird an einem Rachmaninow-Abend im Großen Saal des Mozarteums die Solistin sein. Schuberts „Unvollendete“ wird mit der „Vierten“ von Mahler gekoppelt, und der obligate Cross-Over-Abend bringt ein Zusammenwirken der Philharmonie Salzburg mit dem Quadro Nuevo.

Unter dem Signum „Kinder-Festspiele“ läuft bekanntlich nicht nur die Aktionswoche im Salzburg Airport, die heuer von 6. bis 13. Mai stattfindet und unter dem Motto „Der Zauberlehrling“ stehen wird. Inhalt der vielen Konzerte (und damit auch der zu dem Anlass aufgenommenen und kostenlos verteilten CD) sind das Stück von Paul Dukas und die Filmmusik zu „Harry Potter“.

Für die Familien- und Teenie-Konzerte das Jahr über hält man unterdessen pro Wochenende bei nicht weniger als sechs Terminen. Samstag 14 und 16 Uhr, Sonntag 11, 13 und 15 Uhr und schließlich für die „Teenies“ um 17 Uhr.

Eine solche Konzertdichte (insgesamt 36 Konzerte in der großen Aula) und die ansehnlichen Besucherzahlen (an einem solchen Wochenende in der Großen Aula erreicht man weit mehr als 3.000 Menschen) schlägt auch finanziell zu Buche. 77 Prozent Eigenwirtschaftlichkeit im Konzertzyklus der Philharmonie Salzburg (bei 440.000 Euro Umsatz) können sich ebenso sehen lassen wie die hohen Einnahmen sogar bei den Kinderfestspielen. Drei Viertel der Einnahmen (Gesamtumsatz 365.000 Euro) kommen aus dem EWrlös der trotzdem günstigen Eintrittskarten. 24.000 Besucher zählte man im Vorjahr bei den Kinderfestspielen, eine noch nie erreichte Zahl an Besuchern.

Salzburger Sparkasse und S-Versicherung sind die Privatsponsoren, die acht Prozent des Budgets sichern (15 Prozent kommen aus Subventionen von Stadt und Land). Auch der Sach-Beitrag des Flughafens sei nicht zu unterschätzen, sagt Elisabeth Fuchs. Betrüge doch die Miete für die zehn Tage rund 80.000 Euro, wenn man sie denn zahlen müsste.

Noch sind wir freilich in der Saison 2014/15 – und da gibt es als nächsten Termin bei den Kinder- und Teeniekonzerten am kommenden Wochenende (21./22.2.) sechs Mal „Aida für Kids“, wie üblich mit der Philharmonie Salzburg, Schauspielern und Tänzern. Weil die Geschichte gar zu traurig Endet, hat sich Elisabeth Fuchs ein positives Finale einfallen lassen.
Das letzte Konzert gilt dann Dvoraks Symphonie „Aus der Neuen Welt“. – www.philharmoniesalzburg.com, www.kinderfestspiele.com
Bilder: Philharmonie Salzburg
Zum Kommentar Allergrößte Ansteckungsgefahr!

 

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