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Alte Musik, wo sie hin gehört

HINTERGRUND / BAROCKFEST IM DOMQUARTIER

09/06/17 „Unser Mund sei voll Lachens.“ Das klingt verheißungsvoll. Die Anregung geben am Sonntag (11.6.) das Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft, das Barockorchester des Instituts für Alte Musik am Mozarteum und Florian Birsak. Es ist der Eröffnungschor der Kantate BWV 110.

Im Vorjahr hat die Salzburger Bachgesellschaft erstmals ein Barockfest im Domquartier ausgerichtet, die Resonanz war gut, also kann diese Unternehmung in Serie gehen. Die Prunkräume der Residenz und andere Räume des Domquartiers sind ja logische Aufführungsorte für Alte Musik. Für die fürsterzbischöflichen Hofmusiker – unter ihnen die Salzburger Barockmeister Heinrich Ignaz Franz Biber, Gottfried Muffat, Vater und Sohn Mozart, Michael Haydn – waren sie quasi die Arbeitsstätte. „Wir hatten einige Interessenten“, sagte Domquartier-Geschäftsführerin Elisabeth Resmann kürzlich in einem Pressegespräch. Das Domquartier also hat die attraktiven Räume, im Institut für Alte Musik an der Universität Mozarteum wirken einige prominente Lehrkräfte und man kann auf einen entsprechenden Vorrat an qualifizierten Studierenden bauen. Und eben die Bachgesellschaft als Veranstalter: „Eine Win-win-win-Situation“, beschreibt Albert Hartinger das sinnvolle Bündeln von Kräften und Möglichkeiten.

Und es könnte noch mehr werden. Nächstes Jahr, so plauderte Organisator Florian Birsak in dem Pressegespräch aus, werde die „Barocknacht“ der Universität Mozarteum, in den letzten Jahren so etwas wie die Leistungsschau des Instituts für Alte Musik, in diesem Barockfest aufgehen. Und sogar mit dem Landestheater bahnt sich eine Kooperation an, da könnten ab 2018 also szenische Produktionen kommen.

Für heuer hat Florian Birsak zehn Konzerte arrangiert. Eröffnung (17 Uhr) und Schluss (21 Uhr) sind „gesetzt“, die anderen acht Darbietungen laufen unter „Wandelkonzerte“. Und da findet sich manch Lockendes. Zu einer Reise von Paris nach London (von Lully bis Purcell) laden etwa die Studierenden von Alfredo Bernardini (Barockoboe) und Makiko Kurabayashi (Barockfagott) ein. Auch Schüler der Sängerin Ulrike Hofbauer und von Hans Brüderl weisen mit Lautenliedern nach Frankreich und England. Jene von Midori Seiler (Barockvoline) und Wolfgang Brunner (Cembalo) lassen virtuose alte Geigenmusik aus Italien hören.

Marco Testori, Fachmann am Barockcello, hat seine Studenten für eine echte Rarität gewonnen, die Quartette für drei Celli und Basso continuo von Georg Christoph Wagenseil. Diese Stücke sind in einer Abschrift im Salzburger Domarchiv überliefert, sie wurden also wohl hier gespielt.

Consortmusik tragen Studierende der Blockflötistin Dorothée Oberlinger, des Gambisten Vittorio Ghielmi und Gesangsstudenten von Albert Hartinger bei. „Dulce Melos“ verspricht die Kombination aus Cembalo und Hackbrett (Heidi Schauer). Am Ende wieder Bach (Kantate 51 „Jauchzet Gott in allen Landen“), Kammermusik von Biber, Bachs Konzert für Flöte, Violine und Cembalo in a-Moll 1044 und schließlich Mozarts „Musikalischer Spaß“ als Rausschmeißer. (dpk-krie)

Barockfest im Domquartier, Sonntag (11.6.), 17 bis 22 Uhr). Das Programmheft zum Downloadwww.domquartier.at; www.salzburger-bachgesellschaft.at
Bild: dpk-krie

 

 

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