Salzburg ur-früh
HINTERGRUND / KELTENMUSEUM
30/01/14 Die Kelten sind ein wesentlicher Aspekt in der ganz ur-frühen Landesgeschichte Salzburgs, aber natürlich nicht der einzige. Guter Grund also, das Halleiner Keltenmuseum zum zentralen Ur- und Frühgeschichte-Museum des Landes zu machen. Man geht in den Endspurt.
Bevor es im Herbst so weit sein wird – da wird man ab 7. November für vorerst fünf Jahre die neue Dauerausstellung zur „Urgeschichte des Landes Salzburg“ eröffnen – geht es aber um unser ganz reales Keltenbild. Zu diesem hat der Grafiker und Illustrator Werner Hölzl nachhaltig beigetragen, und drum widmet ihm das Keltenmuseum anlässlich des 70. Geburtstages eine Schau.
Seit der ersten Landesausstellung in Salzburg mit dem Titel „Die Kelten in Mitteleuropa“ im Jahr 1980 hat Hölzl unzählige Entwürfe und Zeichnungen angefertigt: angefangen bei „Kelti“, dem Maskottchen der Landesausstellung 1980, bis zu Lebensbildern, die für die Neugestaltung des Keltendorfes auf dem Dürrnberg (Neueröffnung im Juli 2014). Die Zeichnungen kamen stets auf der Grundlage eines intensiven Austauschs mit den wissenschaftlichen Kräften des Keltenmuseum Hallein zustande.
300 m² Ausstellungsfläche werden im November dann der frühesten Zeit gewidmet. „Besonders freut mich“, so Florian Knopp, Leiter des Keltenmuseum Hallein, „dass mit dieser Ausstellung erstmals die eisenzeitliche Besiedlung des Dürrnbergs in einen größeren Zusammenhang gestellt werden kann.“
Die Ausstellung, die für eine Dauer von fünf Jahren konzipiert ist, wird auf den reichen Bestand der archäologischen Sammlung des Salzburg Museum zurückgreifen und einzigartige Objekte wie den bronzezeitlichen Helm vom Pass Lueg, die Funde aus den Kupferbergwerken des Mitterberges oder den keltischen Goldtorques von der Maschlalm bei Rauris hervorheben. Zahlreiche weitere Objekte aller Epochen, vom Mesolithikum bis zur ausgehenden vorrömischen Eisenzeit, sollen die Bedeutung klar machen, die das heutige Land Salzburg durch seine zentrale Lage und seinen Rohstoffreichtum als wichtiger europäischer Kommunikationsraum seit dem 9. Jahrtausend v. Chr. innehatte.
4. bis 13. April sind zehn Festtage geplant, weil das Keltenmuseum vor zehn Jahren wiedereröffnet wurde. Die touristische Hauptattraktion in Hallein sind freilich seit 1947 unbestritten die Salzwelten Hallein, mit seither insgesamt zehn Millionen Besucherinnen und Besuchern. Diesem ältesten Schaubergwerk der Welt ist das sogenannte Keltendorf angeschlossen, das den Gästen einen Spaziergang durch das Leben vor rund 2.500 Jahren ermöglichen soll. Errichtet wurde das Keltendorf auf dem Dürrnberg anlässlich der Landesausstellung „Die Kelten in Mitteleuropa“ 1980 im Keltenmuseum Hallein als Rekonstruktion eines keltischen Gehöfts. Seit 1996 befindet sich das Dorf im Eigentum der Salzwelten GmbH. Seitdem wurden die ursprünglichen Anlagen erweitert und für die Gäste des Schaubergwerkes zugänglich gemacht.
Die Vorstellung der Lebensumstände der Kelten war freilich wissenschaftlich überholt. Aus diesem Grund trat im Sommer 2012 die Geschäftsführung der Salzwelten GmbH mit der Bitte an das Keltenmuseum Hallein heran, die Salinen bei der geplanten Revitalisierung des Keltendorfes am Dürrnberg zu unterstützen. Finanziert wurde das Projekt, das ein Gesamtvolumen von 300.000 Euro umfasst, über eine sogenannte LEADER-Förderung der EU.
Eröffnet wird das neue Keltendorf mit einem großen, spektakulären Festwochenende am 4. und 5. Juli 2014 mit zahlreichen Veranstaltungen, aufsehenerregenden Aktionen und vielem mehr. Und – der Kreis schließt sich: Zentraler Bestandteil des neuen Gestaltungskonzeptes werden die (über)lebensgroßen Illustrationen des Grafik-Designers und Illustrators Werner Hölzl sein, die Alltagsszenen einer keltischen Siedlung am Dürrnberg zeigen. „Es wird damit auch bewusst vermieden, Einrichtungsgegenstände, die im archäologischen Befund in der Regel fehlen, dreidimensional nachzustellen. Die in den Hütten angebrachten und hinterleuchteten Lebensbilder sollen den Besuchern ermöglichen, in die Welt vor 2.500 Jahren einzutauchen.“ Und nicht zuletzt sollen sie neugierig gemacht werden und die realen Objekte im Keltenmuseum zu besichtigen.
Das Keltenmuseum hatte im vergangenen Jahr 21.542 Besucher, ein ganz leichter Rückgang gegenüber 2012. Etwas über 2.000 Besucher zählte man im Stille Nacht Museum Hallein.
(Salzburg Museum/dpk-krie)