Vom Ornament als Oberfläche des Lebens
NEXUS KUNSTHALLE SAALFELDEN / MARIA HAHNENKAMP
12/11/13 Maria Hahnenkamp gehört in der internationalen Kunstszene zu den namhaften Vertreterinnen aus Österreich. Die Künstlerin hat für ihre Ausstellung in der Nexus Kunsthalle Saalfelden eine eigene Installation konzipiert.
Dem stimmungsvollen Ausstellungsraum des Nexus hat Maria Hahnenkamp eine Installation quasi „eingeschrieben“: Sie besteht aus Fotos, Steingipsplatten mit Ornamentbohrungen und sandgestrahlten Bildern aus Weißglas. Dazu kommen Texte über die Farbe Weiß oder das Phänomen der Transparenz.
„Obwohl sich Hahnenkamp auf eine konzentrierte Auswahl von Werken beschränkt, vermittelt das Projekt einen repräsentativen Eindruck von der Grundstruktur ihrer künstlerischen Position“, sagt Christoph Feichtinger, der Leiter der NEXUS Kunsthalle Saalfelden.
Die Installation beinhalte alle Elemente, die im Gesamtwerk der Künstlerin leitmotivartig wiederkehren: Die Farbe Weiß, das Ornament, die Verwendung von Textelementen und die Auseinandersetzung mit der Ikonographie des weiblichen Körpers. „Weiß ist für Maria Hahnenkamp ein wesentliches Gestaltungsmittel, Helligkeit ein charakteristisches Merkmal der Erscheinungsform ihrer perfekten Bildästhetik“, so Feichtinger.
Ihre „ornamental orientierten Bildfindungen“ stünden in der Bildtradition zwischen Dekor und symbolischer Bedeutung: „Es geht um das Ornament als Oberfläche des Lebens und Siegelbild seiner Geheimnisse.“ Hahnenkamps Szenarios vom weiblichem Körper und dessen Abbild changieren zwischen Erscheinen und Verschwinden, Verführung und Verweigerung, Aggression und Scham, aber auch zwischen psychischem Affekt und ästhetischem Effekt. Ihr Thema sind also die vielfältigen Spannungen zwischen den Klischees der erotisch-zerstörerischen und mystisch-reinen Frau.
Maria Hahnenkamp, Jahrgang 1959, lebt und arbeitet in Wien. Seit 1991 ist sie mit Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und im Ausland zu sehen. Hahnenkamp hat mehrere Projekte im öffentlichen Raum (Kunst-am-Bau) realisiert. Ausgezeichnet wurde sie u. a. 2008 mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst, 2007 mit dem Würdigungspreis für künstlerische Fotografie oder 1995 mit dem Otto Mauer-Preis. (Nexus/dpk)