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Jedermanns Hindernislauf

STICH-WORT

03/10/14 Wer wird denn immer nur jammern, dass auf der Autobahn und auch sonst vielerorts in Salzburg nichts weiter geht? Am kommenden Sonntag (5.10.) ist sogar in der Innenstadt der eine oder andere Stillstand zu erwarten. Warum? Weil alle laufen.

Besonders rund ums Festspielhaus drohen sich Jedermann- und Konzert-Läufer in die Quere kommen, denn just, wenn das Mozarteumorchester zu seiner ersten Sonntagsmatinee in dieser Saison einlädt, geht es in der Innenstadt rund: Für den „Jedermannlauf“ braucht man Raum, denn die Eifrigsten rennen über 21,097 Kilometer. Für einen Halbmarathon muss man schon einige Male kreuz und quer rennen in unserer hübschen Spielzeugstadt.

Wundern darf uns die Konkurrenz zwischen Kultur und Sport nicht, denn auf der Website der Sportveranstaltung heißt es vollmundig: „Der Jedermannlauf gehört zu Salzburg wie Mozart.“ Dass der Jedermannlauf zehn Jahre lang nicht stattgefunden hat (der letzte war 2004), können wir eben deshalb eigentlich gar nicht fassen. Immerhin war er – wieder machen wir uns auf der Website schlau - „von 1984 weg der Motor des Salzburger Laufsports“. Wir wollten es schon längst los werden: Ohne Jedermannlauf wäre Salzburg wie ein Fisch ohne E-Bike, das beim Rückstrahler zu stinken anfängt. Oder so irgendwie halt.

Die PR-Agentur des Mozarteumorchesters hat ganz Arbeit geleistet und eine akribische Anleitung für die sonntägige Annäherung ans Große Festspielhaus geliefert: „Die Zufahrt vom Anton Neumayer-Platz in die Hofstallgasse ist möglich, um Gäste ein- und aussteigen zu lassen. Die Durchfahrt durch das Neutor ist nicht möglich. Die Mönchsberggarage kann nur über die Neutorstraße angefahren werden. Es wird angeraten, auch die Parkgaragen beim Krankenhaus der Barmherzigen Brüder am Kajetanerplatz, die RAIKA Tiefgarage in der Schwarzstraße und die Mirabellgarage anzufahren.“ Und dann sind noch die Bahnen der Läufer zu kreuzen. Wer zeitig aufsteht und sich ohne Umschweife auf den Weg macht, dem sollte nichts im Weg stehen.

Kleine Unwägbarkeiten zu ertragen, könnte sich lohnen: In der Sonntagsmatinee singt Genia

Kühmeier die „Vier letzten Lieder“ von Strauss. Umrahmt werden sie von Mozarts Es-Dur-Symphonie KV 543 und von Strauss „Don Quixote“, der hoffentlich doch eher gegen poetische Windmühlenflügel kämpfen wird und nicht gegen krampfige Läuferwadeln.

1. Sonntagsmatinee des Mozarteumorchesters, 5. Oktober, 11 Uhr, Großes Festspielhaus – www.mozarteumorchester.at/sonntagsmatineen
www.jedermannlauf.at

 

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