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Die Kelten sind unter uns

KELTENMUSUEM HALLEIN

04/03/15 Verborgene Spuren vorgeschichtlicher Zeiten aufspüren ganz ohne Spaten und Schaufel? Grabungsergebnisse naturgetreu für die Zukunft aufbewahren? Die Wünsche früherer Archäologen werden längst mit modernster Technik realisiert: Die Sonderausstellung „Mit Hightech auf den Spuren der Kelten“ gibt Einblicke in die moderne Archäologie.

Von Heidemarie Klabacher

„Mit Hightech auf den Spuren der Kelten“ heißt diese Sonderausstellung, die im Rahmen der Halleiner Festwochen am 13. Juni eröffnet werden wird. Es ist eine Wanderausstellung, die 2010 vom Keltenmuseum Hochdorf und dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg konzipiert worden und bereits an mehreren Kelten-Hotspots in Deutschland gezeigt worden ist. 2015 wird die Ausstellung im Erdgeschoß des Keltenmuseums Station machen und damit zum ersten Mal auch in Österreich gezeigt werden. Die Themen Luftbildarchäologie, Geophysik, Lidar-Scan und dreidimensionale Grabungsdokumentation stehen im Mittelpunkt. Computeranimation, dreidimensionale Darstellung und weitere moderne Technologien werden vorgestellt.

Florian Knopp, der Leiter des Keltenmuseums, hat heute Mittwoch (4.3.) die Projekte und Pläne für 2015 präsentiert.

„Halleiner Stadtgeschichte(n)“ werden ab 18. September in den Fürstenzimmern im zweiten Obergeschoß des Keltenmuseums erzählt. Zugrunde liegen der Schau noch nie präsentiertes Bildmaterial sowie Dokumente und Unterlagen aus der Oral–History-Veranstaltungsreihe „Kaffeegeschichte(n)“. „Die Ausgangsüberlegung dieser Veranstaltungsreihe ist, dass jeder Mensch persönliche Erinnerungen besitzt – viele davon haben auch einen hohen Wert für die Gesellschaft und sollten nicht verloren gehen“, beschreiben die Verantwortlichen die Initiative.

„In der gemütlichen Atmosphäre des Museumscafés sind Interessierte eingeladen, bei Kaffee und Kuchen Geschichte(n) aus ihrem Leben zu erzählen und beim Zuhören Neues zu erfahren. Zu jedem Thema gibt es einen kurzen Vortrag oder Anschauungsmaterial. Oft werden dabei Fotos, Gegenstände oder Aufzeichnungen, die zum jeweiligen Thema passen, mitgebracht und dem Museum zur Bewahrung und Archivierung geschenkt.“ Auf Basis der bisher von den Halleinerinnen und Halleinern erzählten „Kaffeegeschichte(n)“ wird für Herbst 2015 eine Sonderausstellung entwickelt. Aus den Kaffeegeschichte(n) werden Stadtgeschichte(n).

Natürlich denkt man auch im Keltenmuseum mit eigenen Programmschienen besonders an Kinder und Jugendliche. Seit 2005 etwa gibt es die Kinderwochen in den Sommerferien. Geboten werden in diesen beiden Wochen Familienführungen, Bastelworkshops und Rätselrallyes zu jährlich wechselnden Schwerpunktthemen – auch heuer wieder mit Veranstaltungen im Keltendorf auf dem Dürrnberg. Die Kinderwochen im Keltenmuseum Hallein finden heuer von 15. bis 29. August statt.

Was soll 2015 sonst noch passieren? Die seit 2004 unverändert präsentierte Dauerausstellung zur eisenzeitlichen Besiedlung und zum prähistorischen Salzabbau auf dem Dürrnberg im ersten Obergeschoß des Keltenmuseums soll inhaltlich aktualisiert und neu aufgestellt werden. Forschungsergebnisse des letzten Jahrzehntes fließen dabei in die neue Präsentation ein.

Ein Schwerpunkt 2015 gilt dem Projekt Schaudepot „Keltenbilder“. Im Erdgeschoss des Keltenmuseums gibt es die neue Ausstellung zur Urgeschichte des Landes Salzburg. Das erforderte die neue thematische Einführung zum Ausstellungsbereich zur eisenzeitlichen Besiedlung auf Dürrnberg im ersten Stock. Dafür wird es künftig im Untergeschoß eine Einführung zum Begriff „Kelten“ gegeben.

Auch international findet die Arbeit in Hallein und auf dem Dürrnberg größte Beachtung. Von 2. bis 14. wird die Internationale Fachtagung der „AG Eisenzeit & Dürrnbergforschung“ in Hallein stattfinden. Die AG Eisenzeit der größte organisierte Zusammenschluss von Archäologinnen und Archäologen mit dem Forschungsschwerpunkt ‚Vorrömische Eisenzeit‘ im deutschsprachigen Raum. Der Dürrnberg bei Hallein gilt wegen seiner einzigartigen Verbindung von Gräber-, Wirtschafts- und Siedlungsarchäologie als einer der wichtigsten europäischen Fundorte. Momentan engagiert sich die Dürrnbergforschung aktiv in der Aufarbeitung, Vorlage und Auswertung des reichhaltigen Fundbestandes der Dürrnberger Gräber. Auf dem Programm stehen rund dreißig wissenschaftliche Vorträge, etwa hundert Expertinnen und Experten werden sich in Hallein treffen. Titel der Tagung „Übergangswelten – Todesriten. Neue Forschungen zur Bestattungskultur der mitteleuropäischen Eisenzeit“.

Die Dauerausstellung „Zeitsprünge – Ursprünge. Reise in die Urgeschichte Salzburgs“ ist weiterhin täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen.

Die Kelten und alles was zu ihrer Kultur gehört, faszinieren: Im Jahr 2014 haben 6.717 Personen das Keltenmuseum und seine Veranstaltungen besucht, 2013 waren es 5.547.

www.keltenmuseum.at
Bilder: Keltenmuseum

 

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