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Wo sind, wo bleiben all die Musikinstrumente?

KOMMENTAR

Von Reinhard Kriechbaum

26/02/15 Das waren noch Zeiten: Da hatten die Musikinstrumente ihren festen Platz in ein paar Räumen im Bürgerspital. Die Instrumentensammlung war zwar nur ein Anhängsel des Spielzeugmuseums. Aber so manchen hat der Blick auf die Instrumente durch die großen Glasscheiben zum Hof des Bürgerspitals zum Hineingehen animiert.

Das war einmal. Seit alles umgekrempelt wurde im Museum, gibt es keine Dauerausstellung von Musikinstrumenten mehr. Vertröstet wurden wir auf heuer, da das Salzburg Museum eben die Musik zum Thema macht. Mit den Beatles in Obertauern hat es begonnen. Eine nette Marginalie, die zu zeigen einem Stadtmuseum gut ansteht.

Die neue Schau „Piano Pieces“ nimmt das Klavier als Ding, als Kunst-Objekt. Mit Musik, gar mit Kulturgeschichte hat die Schau, die ein halbes Jahr läuft, nur marginal zu tun, es geht vor allem um Konzeptkunst. Das mag gut sein so – aber es ist ein Randthema. In der Öffentlichkeit gar nicht so bewusst ist nämlich, dass das Salzburg Museum nicht nur die eigene ansehnliche Musikinstrumentensammlung besitzt, sondern auch die Obhut über die „Sammlung Wlaschek“ hat. Und das schon seit 2003! Der Pianist Jörg Demus hat sie für den Billa-Gründer aufgebaut, die sechzig Klaviere (von 1800 bis 1934) werden jetzt vom Salzburg Museum betreut – oder genauer gesagt im Depot wohl ge- und verborgen.

Wenn im Mai die große Schau „Mythos Salzburg“ eröffnet wird, werden die historischen Instrumente wieder einen Platz bekommen, heißt es. Die Musik gehört schließlich auch zum Mythos der Stadt. Aber auch diese Schau, auch wenn sie länger läuft, wird temporär sein. Danach sind die Möglichkeiten, die eigenen Bestände vorzuzeigen, wieder perdü. Von einer Dauerausstellung ist überhaupt nicht mehr die Rede.

Das dürfte und sollte in der Musikstadt Salzburg nicht so sein. Gerade ist wieder – es ist wohl Saure-Gurken-Zeit – das Thema „Sound of Music“-Museum in die Schlagzeilen der Medien geraten. Eine touristische Sache? Wenn man über „Sound of Music“ nachdenkt, sollte man auf die brach liegenden Präsentations-Resourcen in Sachen Musikinstrumente nicht vergessen. Vielleicht läge da ein Schlüssel, ein wenig Nachhaltigkeit zu erreichen. Ein Musik-Museum stünde Salzburg gut an. Im ehemaligen Barockmuseum im Mirabellgarten wäre es vermutlich ein Selbstläufer. Im Moment suchen Kulturinstitutionen in vielen Bereichen Synergien. Michael Haydn fände da vielleicht auch einen besseren Platz als jetzt drüben im Domquartier. Gemeinsames Nachdenken könnte durchaus fruchten.

Zum Ausstellungsbericht Ein Klavier, ein Klavier!

 

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