19/04/19 Vielleicht hat eh alles gepasst mit diesem Bach, es war halt nur das Drumherum dafür nicht stimmig: die zweitausend Konzertsaal-Sitze im Großen Festspielhaus. Möglicherweise hätte sich die Sache aus Wohnzimmer- und Fauteuil-Perspektive überzeugender angehört.
OSTERFESTSPIELE / STAATSKAPELLE DRESDEN / CHRISTOPH ESCHENBACH
17/04/19 Stabat Mater dolorosa – der liturgische Text ist zwar vielen geläufig, aber er kommt eigentlich nicht vor in der Wahrnehmung der Kirchenbesucher: Die mittelalterliche Sequenz ist schon beim Konzil von Trient Mitte des 16. Jahrhunderts aus dem Messbuch geflogen. Der Vorteil für Komponisten: Sie können sich an diesem Text so recht wollüstig abarbeiten.
17/04/19 Gipsfuß unterm Abendkleid der Sopranistin oder bandagiertes Handgelenk des Tenors gehen Publikum und Kritik nichts an, haben keinen Niederschlag in der „Wertung“ zu finden. Wenn der Solist freilich mit Krücken und sichtlichem Beschwer auftritt, um Tyrannen, Kriegstreibern und sonstigen Despoten die Leviten zu lesen, dann ziehen zusätzliche Deutungen ungefragt durch den Kopf.
16/04/19 Natürlich war das kein politisches Statement pro oder kontra Brexit: Carl Maria von Webers Jubel-Ouvertüre meint mit der finalen Blech-Hymne ja nicht den Text „God save our gracious Queen“, sondern das einst auf dieselbe Melodie gesungene „Gott segne Sachsenland“. Kurfürst Friedrich August von Sachsen war 1818 Adressat der Komposition.
15/04/19 Manchmal lockt ein Titel, auch in den englischsprachigen Programmhefttext hinein zu lesen. Vor und nach dem 19. Jahrhundert – Österreich-ungarische Symphonien in G heißt der Beitrag über die auf den ersten Blick fast absurd anmutende Verbindung von Haydns Militärsymphonie mit Mahlers Vierter.
15/04/19 „Thérèse Raquin“, das ist eine jener starken Stories, die eigentlich schon zu Zeiten des Verismo einen Opernkomponisten an die Notenblätter hätte bannen können: Dem 27jährigen Émile Zola hat dieser, sein dritter Roman (1867) in Paris zum literarischen Durchbruch verholfen.
15/04/19 Eine wahrlich nicht alltägliche Herausforderung, auch für einen fürs Musiktheater geeichten Komponisten wie Manfred Trojahn: Die Osterfestspiele haben ihn beauftragt, für die Aufführung von Verdis Don Carlo im kommenden Jahr einen Prolog zu schreiben.
14/04/19 Beherzt greift Evchen ein, weil ihr Zukünftiger nach Hans Sachsens Standpauke in Sachen deutscher Meister und deren zu ehrender Kunst gerade etwas ratlos dasteht. Wird der Tenor-Strahlemann mental kippen und sich doch noch einfügen ins so wertkonservative wie inhaltlich ausgeronnene Kleinbürger-Weltbild der Nürnberger Kunst-Handwerker?
07/11/18 Bekannt war die Entscheidung schon, jetzt ist die Sache endgültig unter Dach und Fach: In der außerordentlichen Generalversammlung der Osterfestspiele Salzburg GmbH gestern Dienstag (6.11.) wurde Nikolaus Bachler als neuer geschäftsführender Intendant ab 1. Juli 2020 bestellt.
30/03/18 Was ist Flexibilität? Zum Beispiel, wenn ein Spezialist für Alte Musik Bachs Johannes-Passion an einem Abend mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden aufführt und gleich am darauffolgenden mit seinem eigenen Orchester, auf Originalinstrumenten.