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Lachen über die Leichen im Keller

SCHAUSPIELHAUS / ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

18/12/23 Joseph Kesselrings skurrile Kriminalkomödie über eine verrückte Familie mit schrägem Happy End ist seit 1941 ein Theater- und Filmklassiker. Was der deutschstämmige New Yorker da unter dem originalen Titel Arsenic and Old Lace zusammengebraut hat, erweist sich auch in der Neuproduktion am Schauspielhaus Salzburg als Garant für einen sicheren Erfolg.

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Netzwerken am seidenen Faden

WINTERFEST / CIRKUS CIRKÖR

30/11/23 Geige spielen im Sitzen oder im Stehen? Das mag etwas sein für Anfänger. Am durchhängenden Seil balancierend, ist's schon eine deutlich größere Herausforderung. Und das einbeinig! Wenn dem musizierenden Artisten aber dann noch das Einrad hinaufgereicht wird, verschlägt's einem endgültig die Sprache.

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Bis zum Knöchel im braunen Morast

SCHAUSPIELHAUS / NACHTLAND

20/11/23 „Wo kämen wir hin, wenn wir alle, die Hitler verehren, gleich als Nazis beschimpfen?“ Ja, wo kämen wir da hin. Jedenfalls empfiehlt sich ein gewisser Pragmatismus. Vor allem wenn man plötzlich ein Bild findet, das die große Kohle verspricht. – Marius von Mayenburgs Nachtland, eine gar böse Komödie, im Schauspielhaus Salzburg.

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Wohlwollen, Versöhnung, Erinnerung

LANDESTHEATER / DIE ERFINDUNG DER DEMOKRATIE

19/11/23 Mord kommt auf der Bühne entschieden besser als eine Gerichtsverhandlung. Das ist der schlichte Grund, warum der dritte Teil von Aischylos' Orest-Trilogie, die Eumeniden, gemeinhin als eher weniger relevant und bühnentauglich eingestuft wird. Im Salzburger Landestheater heißt diese Episode nun Die Erfindung der Demokratie.

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Smaragdstadt, bitte klingeln!

LANDESTHEATER / DER ZAUBERER VON OZ

15/11/23 Mit Stroboskoplicht und Bühnennebel wird nicht gespart, und es könnte den jungen Zuseherinnen und Zusehern im Salzburger Landestheater schon den Atem verschlagen, wenn der Zauberer von Oz, der sich am Ende doch nur als Bluffer herausstellen wird, im Zehn-Sekunden-Takt sein Erscheinungsbild wechselt.

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Geniale Blödelei jazzt die Musen

SHAKESPEARES GESAMTE WERKE – LEICHT GEKÜRZT

10/11/23 The Complete Works of William Shakespeare (abridged) ist eine sehr „englische“ Kammerfassung des Gesamtwerks des Nationaldichters. Ein herrlicher Stoff für Marco Dott, der als Regisseur seine komödiantischen Neigungen wieder einmal voll ausleben kann. Es ist schon sehr blöd. Aber auch sehr gut.

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Fanatisierung und Missbrauch

KLEINES THEATER / JEANNE D´ARC

08/11/23 Jeanne d’Arc als getriebenes Opfer und missbrauchte Jugendliche im Zustand neurotischer Schein-Selbstermächtigung: Die Fassung des Stoffes durch Cassandra Rühmling bringt aktuelle Themen zwischen politischer Vereinnahmung und Radikalisierung zu Tage.

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Die Nornen ziehen die Fäden

LANDESTHEATER / MARIONETTENTHEATER / RING

27/10/23 Wagners Ring-Mythos ist nicht zerstörbar, aber mit Witz in kurzer Frist hinreichend erklärbar. Die wiederaufgenommene Koproduktion von Marionettentheater und Landestheater unter der Regie von Philip Maldeghem dampft die vier abendfüllenden Opern auf zwei Stunden ein.

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Herrisch oder närrisch, was ist Hamlet?

UNIVERSITÄT MOZARTEUM / HAMLET

11/10/23 Hamlet hatte nicht wenig wegzustecken im zarten Knabenalter. Der Vater ermordet, die Mutter mit dessen Mörder (und Bruder) verheiratet. Das Misstrauen und die Intrigen der Hofgesellschaft sind auch nicht ohne. Und dann geistert noch der Ermordete herum und fordert Rache.

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Volle Dröhnung. Gemischte Gefühle

LANDESTHEATER / BLASMUSIKPOP

09/10/23 Liebeserklärung an die unerschütterliche soziale Beständigkeit des älplerischen Dorflebens oder Demaskierung eines solchen als mentale Zumutung? Diese Spannung stehen im Zentrum von Vea Kaisers Romandebüt von 2012. Nun hatte die Bühnenfassung von Blasmusikpop Uraufführung am Landestheater. Thema ist der Konflikt zwischen Tradition und Veränderung, Verwurzelung und Weltoffenheit.

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Zu Haus sind wir daheim...

LANDESTHEATER / KAMMERSPIELE / JELINEK

01/10/23 ...aber auch dort nicht gefeit vor einem „neuen König“. Oder besser gesagt: Gerade dort sind wir besonders anfällig für einen „Führer“, eine starken Mann, wie ihn erschreckend viele Menschen herbeisehnen. – Wolken.Heim und Am Königsweg in den Kammerspielen. Ein alter und ein eher neuer Text von Elfriede Jelinek wurden zusammenmontiert.

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Je älter, umso geiler?

KLEINES THEATER / PARADIES

21/09/23 Die Komödie Paradies von Emmanuel Robert-Espalieu ist eine extravagante Paraphrase zum biblischen Urpaar. Sie als laszive Verführerin, er als tumber Tor. Das Theater Ecce hat Paradies im Frühjahr im Oval uraufgeführt, jetzt ist eine Aufführungsserie im Kleinen Theater angesagt.

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Revolver, Möwe und echter Tschechow

KLEINES THEATER / THEATER CHRONOS

19/09/23 Wär's nicht ziemlich originaler Tschechow und hätte damit abendfüllende Länge, dann hätte diese internationale Produktion eine gewisse Straßentheater-Anmutung: Das Stück Enter with a gun and a dead seagull kommt mit den allerwenigsten und allereinfachsten szenischen Mitteln aus.

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Der Stolz des Staates: ein leeres Herz

SCHAUSPIELHAUS / ANTIGONE

18/09/23 Das sonnenkönigliche „L'etat, c'est moi“ hat König Kreon in mannigfachen Varianten drauf, quasi in Endlosschleife. Hat er doch schon bei seinem ersten Auftritt ein Mikro geschnappt und hinein gehaucht, wie devot und selbstlos er, der nie und nimmer habe Führer der Thebaner werden wollen, die Staatslenkerei anzugehen im Begriff sei.

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Nicht das doppelte Lottchen!

ARGE KULTUR / ELSE (OHNE FRÄULEIN)

14/09/23 Nur wer selber selber nicht mehr jung ist, kann sich an ältliche Damen erinnern, die sich mit „Fräulein“ ansprechen ließen. Weibliches Servierpersonal wurde noch längere Zeit nach Abschaffung des Begriffs so gerufen. Aber kein aktiver Richter (selbst mit Glatze und Faltenhoden) wird eine Fünfzehnjährige als „Fräulein“ ansprechen – wie in der Schnitzler-Paraphrase von Thomas Arzt.

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